NRW: Innen­mi­nis­ter warnt vor Laternen-Abschaltung

Seniorenzentrum Riehl - KVB-Bushaltestelle - Boltensternstraße - Köln-Riehl Foto: Sicht auf die KVB-Bushaltestelle Seniorenzentrum Riehl auf der Boltensternstraße (Köln-Riehl)

Infol­ge der Ener­gie­kri­se wird in vie­len Städ­ten in Nord­rhein-West­fa­len im Herbst und Win­ter an Beleuch­tung gespart.

NRW-Innen­mi­nis­ter Her­bert Reul sieht dar­in eine Gefahr: „Die Stra­ßen­la­ter­nen im öffent­li­chen Raum müs­sen an blei­ben”, sag­te er der „Rhei­ni­schen Post” (Frei­tags­aus­ga­be). „Denn wo es dun­kel ist, fühlt man sich nicht mehr sicher, da ent­ste­hen sub­jek­tiv Angst­räu­me”. Die Beleuch­tung von Wegen und Stra­ßen und auf Plät­zen sei ein wesent­li­cher Punkt der Kri­mi­nal­prä­ven­ti­on, der nicht ange­tas­tet wer­den dür­fe. „Anders sieht es bei Denk­mä­lern und Wer­be­flä­chen aus: Wenn hier das Licht gedimmt oder aus­ge­schal­tet wird, kön­nen wir das ver­schmer­zen, den­ke ich”, füg­te Reul hinzu.

Die Gewerk­schaft der Poli­zei warnt wie NRW-Innen­mi­nis­ter Reul vor der Bil­dung neu­er Angst­räu­me. „Bei dem The­ma hat die GdP eine kla­re Posi­ti­on: Ener­gie­spa­ren darf nicht dazu füh­ren, dass Men­schen in Angst zurück­ge­las­sen wer­den”, sag­te der Lan­des­vor­sit­zen­de Micha­el Mer­tens. Spar­maß­nah­men dürf­ten nicht zum Ver­lust von Sicher­heit und dem Sicher­heits­ge­fühl füh­ren. Vie­le Men­schen arbei­te­ten bis tief in die Nacht wie Kell­ner oder Men­schen, die Schicht­dienst machen. „Sie müs­sen nachts nach Hau­se, es darf nicht pas­sie­ren, dass sie dann in dunk­len Räu­men allein gelas­sen wer­den mit ihrer Angst”, so Mer­tens. Erich Ret­ting­haus, Lan­des­vor­sit­zen­der der Deut­schen Poli­zei­ge­werk­schaft in NRW, warn­te eben­falls davor, dass das Sicher­heits­ge­fühl durch dunk­le­re Städ­te lei­den wer­de. „Wir hof­fen natür­lich, dass es infol­ge von Licht­ab­schal­tun­gen nicht zu mehr Straf­ta­ten kom­men wird, aber wir befürch­ten es”, so Ret­ting­haus. „Denn Kri­mi­nel­le nut­zen Dun­kel­heit für Überfälle”.

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