NRW: Karl-Josef Lau­mann sieht Kar­ne­vals­ver­bot skeptisch

Menschen - Straße - Öffentlichkeit - Karneval Foto: Sicht auf Menschen beim Karneval auf der Straße, Urheber: dts Nachrichtenagentur

NRW-Gesund­heits­mi­nis­ter Karl-Josef Lau­mann kann sich ein Kar­ne­vals­ver­bot in die­sem Jahr nicht wirk­lich vorstellen.

„Wir haben noch ein biss­chen Zeit bis Kar­ne­val. Ich wür­de ger­ne erst­mal sehen, wie die Zah­len in NRW sind, wenn die Rei­se­rück­keh­re­rei zurück­ge­gan­gen ist”, sag­te Lau­mann im RTL/n‑tv-„Frühstart”. Das wer­de ja in den nächs­ten Tagen pas­sie­ren. „Und dann fin­de ich ganz wich­tig, dass wir auch mit den Kar­ne­vals­ver­ei­nen dar­über reden. Ich glau­be, dass man Kar­ne­val gar nicht so ein­fach abstel­len kann”, so der CDU-Poli­ti­ker. Kar­ne­val sei erfun­den wor­den, um der Obrig­keit die Mei­nung zu sagen. „Es ist wich­tig, dass wir bei die­ser Ent­schei­dung den Kar­ne­val auch mit­neh­men, dass jeder begreift, war­um wir was entscheiden.”

Zur Kon­trol­le der Mas­ken­pflicht ab kom­men­den Mon­tag im öffent­li­chen Nah­ver­kehr in NRW sag­te er: „Wir kön­nen die Coro­na-Schutz­ver­ord­nung nicht lücken­los kon­trol­lie­ren.” Man kön­ne ja auch den Stra­ßen­ver­kehr nicht lücken­los kon­trol­lie­ren. „Aber wenn man zu schnell Auto fährt, dann weiß man, dass man erwischt wer­den kann. Und jeder von uns kennt jeman­den, der schon erwischt wor­den ist.” Und so müs­se es auch bei die­sen Fra­gen sein. Die Mas­ke sei für ihn ein „Zei­chen der Frei­heit”, so Lau­mann: „Für mich gibt es Frei­heit ohne Ver­ant­wor­tung nicht. Und in Coro­na­zei­ten heißt Mas­ke tra­gen: Frei­hei­ten genie­ßen, aber mit der Mas­ke auch sich und ande­re schüt­zen.” Das sei dann eben der Teil der Ver­ant­wor­tung, der zur Frei­heit gehört.

Zu einer Ober­gren­ze für Ver­an­stal­tun­gen und die Fuß­ball-Bun­des­li­ga sag­te der Minis­ter: „Wir sind jetzt wie­der bei einer 7‑Ta­ge-Inzi­denz zwi­schen 13 und 14 Pro­zent.” Das sei noch nicht „Alarm­stu­fe rot”, aber erheb­lich mehr als vor der Urlaubs­zeit. „Ob in einer sol­chen Zeit ein Kon­zert mit 13–14.000 Leu­ten in Düs­sel­dorf passt, da habe ich mei­ne Beden­ken und Zwei­fel.” Über die Bun­des­li­ga wür­den die Minis­ter­prä­si­den­ten in den nächs­ten Tagen spre­chen. „Ich glau­be nicht, dass irgend­ein Mensch ver­steht, wenn in der Düs­sel­dorf-Are­na Fuß­ball mit 10.000 Zuschau­ern ver­bo­ten ist, aber ein Kon­zert mit 13.000 Zuschau­ern statt­fin­det. Des­halb gehört das poli­tisch zusammen”.

Der For­de­rung meh­re­rer Bun­des­län­der, Kroa­ti­en zum Risi­ko­ge­biet zu erklä­ren, schließt sich Lau­mann an, will die Bun­des­re­gie­rung aber für ihr Zögern nicht kri­ti­sie­ren: „Ich glau­be, dass der Bund das ganz ver­nünf­tig macht, alles in allem. Was Kroa­ti­en angeht, tei­le ich die Mei­nung mei­ner Lan­des­kol­le­gen.” Man habe bei den Rei­se­rück­keh­rern fest­ge­stellt, dass es dort Infi­zier­te gibt. „Aber zu sagen, der Bund hat das nicht im Griff, das geht in der Beur­tei­lung ein biss­chen zu weit”, so der CDU-Politiker.

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