NRW: Lan­des­re­gie­rung will islam­feind­li­che Straf­ta­ten bes­ser erfassen

Muslime - Moschee - Gebet - Islam - Gläubige Foto: Gläubige Muslime beim Gebet in einer Moschee, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Die nord­rhein-west­fä­li­sche Lan­des­re­gie­rung will anti-isla­mi­sche Straf­ta­ten künf­tig bes­ser erfas­sen. Das sag­te NRW-Staats­se­kre­tä­rin Gon­ca Tür­ke­li-Deh­nert der West­deut­schen All­ge­mei­nen Zeitung.

Neben der Mel­de­stel­le Anti­se­mi­tis­mus sol­len dem­nach neue Mel­de­stel­len für anti-mus­li­mi­schen Ras­sis­mus, für Anti­zi­ga­nis­mus, anti-schwar­zen und anti-asia­ti­schen Ras­sis­mus sowie für Que­er-Feind­lich­keit auf­ge­baut wer­den. Die­se neu­en Mel­de­stel­len soll­ten in Gemein­den und Ver­ei­nen ein­ge­rich­tet wer­den, zu denen poten­zi­ell Betrof­fe­ne ein beson­de­res Ver­trau­ens­ver­hält­nis hät­ten. „So bekom­men wir einen genaue­ren Ein­blick und kön­nen noch ziel­ge­rich­te­ter unter­stüt­zen”, sag­te Tür­ke­li-Deh­nert wei­ter. Die neue Staats­se­kre­tä­rin mut­maß­te eine hohe Dun­kel­zif­fer bei anti-mus­li­mi­schen Über­grif­fen: „Es ist lei­der auch davon aus­zu­ge­hen, dass in den Sta­tis­ti­ken über poli­tisch moti­vier­te Kri­mi­na­li­tät ins­ge­samt vie­le islam­feind­li­che Straf­ta­ten nicht erfasst wer­den. Betrof­fe­ne brin­gen Über­grif­fe oder Sach­be­schä­di­gun­gen oft­mals nicht zur Anzeige”.

In der Sil­ves­ter­nacht hat­ten Unbe­kann­te im mus­li­mi­schen Teil des Haupt­fried­hofs in Iser­lohn rund 30 Grab­stei­ne umge­wor­fen und Deko­ra­ti­on zer­stört. Der Staats­schutz ermit­telt wegen Sach­be­schä­di­gung und Stö­rung der Toten­ru­he. Der Vor­fall hat­te bun­des­weit für Schlag­zei­len gesorgt. Am 20. Janu­ar wird sich der Innen­aus­schuss des Land­tags mit den Grab­schän­dun­gen befas­sen. Die Grü­nen haben bereits eine Dun­kel­feld­stu­die zur bes­se­ren Erfas­sung anti-mus­li­mi­scher Straf­ta­ten gefordert.