NRW: Minis­ter für kür­ze­re Qua­ran­tä­ne von Omikron-Kontaktpersonen

Wohnungsklingel - Hauswand Foto: Sicht auf eine Klingel, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Der nord­rhein-west­fä­li­sche Inte­gra­ti­ons- und Fami­li­en­mi­nis­ter Joa­chim Stamp will eine Redu­zie­rung der Qua­ran­tä­ne­zeit für Kon­takt­per­so­nen von Omikron-Infizierten.

Das sag­te er dem „Spie­gel”. Er ver­wies auf jüngs­te Ergeb­nis­se aus Groß­bri­tan­ni­en, wonach es dort kei­ne gegen­über dem Vor­jahr ange­stie­ge­ne Bele­gung der Inten­siv­bet­ten gebe und die Anste­ckungs­pha­se kür­zer sei. „Das heißt für mich: Wir soll­ten die Qua­ran­tä­ne für Kon­takt­per­so­nen von Omi­kron-Infi­zier­ten ver­kür­zen und ihnen die Mög­lich­keit geben, sich frei zu tes­ten”, sag­te der FDP-Poli­ti­ker und Vize­mi­nis­ter­prä­si­dent dem Maga­zin: „Wir kön­nen nicht alle Kon­takt­per­so­nen von Omi­kron-Infi­zier­ten für 14 Tage in Qua­ran­tä­ne schi­cken, sonst ris­kie­ren wir, wei­te Tei­le unse­res Lan­des lahmzulegen”.

Stamp lehnt einen bun­des­wei­ten Lock­down wei­ter­hin ab: „Wir wis­sen nicht, wel­che neue Virus­va­ri­an­ten noch auf uns zukom­men. Aber unser Ziel bleibt es, bun­des­wei­te und auch grö­ße­re regio­na­le Lock­downs zu ver­hin­dern. Ins­be­son­de­re müs­sen wir dar­auf ach­ten, dass Kitas und Schu­len geöff­net blei­ben.” Vor dem tra­di­tio­nel­len Drei­kö­nigs­tref­fen der FDP am 6. Janu­ar in Stutt­gart, das wegen der Pan­de­mie auch dies­mal digi­tal statt­fin­det, ver­tei­dig­te er die inter­ne Debat­te über den Coro­na-Kurs in sei­ner Par­tei. Zu den Äuße­run­gen des FDP-Vizes Wolf­gang Kubicki, der kürz­lich die all­ge­mei­ne Impf­pflicht als Rache der Geimpf­ten an den Unge­impf­ten bezeich­net hat­te, sag­te Stamp: „Es tut uns allen gut, ver­bal abzu­rüs­ten. Aller­dings kann ich Men­schen wie Wolf­gang Kubicki mit ihren Beden­ken auch ver­ste­hen, denn in der Fra­ge der Impf­pflicht geht es um eine fun­da­men­ta­le ethi­sche Abwä­gung zwi­schen gesell­schaft­li­cher Ver­ant­wor­tung und per­sön­li­cher Frei­heit, einem Urthe­ma der Liberalen”.

Stamp sprach sich im Fal­le einer Ver­ab­schie­dung einer all­ge­mei­nen Impf­pflicht für ein ver­pflich­ten­des Bera­tungs­ge­spräch aus, mög­lichst in vie­len Spra­chen. Das hal­te er „für einen guten Ansatz, um an bestimm­te Grup­pe her­an­zu­kom­men, die bis­her nur schwer erreich­bar sind”. Für Buß­geld­stra­fen sei er nur, wenn die­se „mode­rat und ver­hält­nis­mä­ßig” sei­en. Es geht nicht dar­um, dra­ko­ni­sche Stra­fen für Impf­ver­wei­ge­rer ein­zu­füh­ren, son­dern an das Rechts­emp­fin­den der Bür­ger zu appellieren.

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