NRW: Pilot­pro­jekt gegen Sala­fis­mus in Flüchtlingseinrichtungen

Flüchtlinge - Koffer - Bank - Weg - Wiese - Personen - Taschen - Kinderwagen - Aufnahmestelle Foto: Flüchtlinge an einer Aufnahmestelle, Urheber: dts Nachrichtenagentur

NRW bie­tet gemein­sam mit dem BAMF Mit­ar­bei­ten­den und Flücht­lin­gen in Lan­des­ein­rich­tun­gen mit dem Prä­ven­ti­ons­pro­jekt kon­kre­te Hil­fe an.

Die Bekämp­fung des gewalt­be­rei­ten und ver­fas­sungs­feind­li­chen Sala­fis­mus und Extre­mis­mus hat für die Lan­des­re­gie­rung eine hohe Prio­ri­tät. Das Inte­gra­ti­ons- und Flücht­lings­mi­nis­te­ri­um hat zusam­men mit dem Bun­des­amt für Migra­ti­on und Flücht­lin­ge ein bun­des­weit ein­ma­li­ges Pilot-Prä­ven­ti­ons­pro­jekt in allen 30 Zen­tra­len Unter­brin­gungs­ein­rich­tun­gen des Lan­des für Geflüch­te­te gestar­tet, um über die Gefah­ren des Sala­fis­mus auf­zu­klä­ren und Hil­fe­stel­lun­gen in indi­vi­du­el­len Fäl­len zu geben.

Die Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter der Ein­rich­tun­gen erhal­ten ein Fort­bil­dungs- und Bera­tungs­an­ge­bot. Auch Flücht­lin­ge kön­nen sich bera­ten las­sen und Hil­fe in Anspruch neh­men. Ziel ist die Prä­ven­ti­on und Inter­ven­ti­on gegen isla­mis­ti­sche Radi­ka­li­sie­rung. Bei kon­kre­ten Sor­gen um eine mög­li­che isla­mis­ti­sche Radi­ka­li­sie­rung einer nahe­ste­hen­den Per­son, mög­li­chen Zuwen­dun­gen zu einer isla­mis­ti­schen Ideo­lo­gie oder bei Distan­zie­rungs­pro­zes­sen bie­tet das Pilot­pro­jekt Hil­fe­stel­lung. Die Bera­tung ist ver­trau­lich und anonym.

Flücht­lings- und Inte­gra­ti­ons­mi­nis­ter Joa­chim Stamp: „Nord­rhein-West­fa­len zeigt mit vie­len Pro­jek­ten null Tole­ranz gegen­über gewalt­be­rei­tem und ver­fas­sungs­feind­li­chem Sala­fis­mus und Extre­mis­mus. Unser bun­des­weit ein­zig­ar­ti­ges Pilot­pro­jekt ist dabei eine wich­ti­ge Ergän­zung. Jede radi­ka­li­sier­te Per­son stellt eine Gefahr für die inne­re Sicher­heit unse­res Lan­des dar. Des­we­gen ist es wich­tig, dass wir auch in den lan­des­ei­ge­nen Flücht­lings­un­ter­künf­ten auf das The­ma auf­merk­sam machen und ganz kon­kret Hil­fe anbieten”.

Das vom Bund finan­zier­te Prä­ven­ti­ons­pro­jekt soll mehr­jäh­rig durch das Bera­tungs­netz­werk „Grenz­gän­ger” in Trä­ger­schaft des Ver­eins für mul­ti­kul­tu­rel­le Kin­der – und Jugend­hil­fe – Migra­ti­ons­ar­beit (IFAK e.V.) durch­ge­führt wer­den und die Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter der Ein­rich­tun­gen in unter­schied­li­chen Modu­len zum The­ma „Inter­kul­tu­rel­le Kom­pe­tenz”, „Islam und Isla­mis­mus”, „Bera­tungs­ar­beit” und „Psy­cho­lo­gi­sche Prä­ven­ti­on” schu­len. IFAK e.V. ist Mit­glied im Pari­tä­ti­schen Wohl­fahrts­ver­band; eine Zusam­men­ar­beit mit dem Bund besteht schon seit meh­re­ren Jah­ren. Mit die­sem zusätz­li­chen Pro­jekt wird das bereits lan­des­weit bestehen­de Bera­tungs­an­ge­bot „Prä­ven­ti­ons­pro­gramm Weg­wei­ser” für Flücht­lin­ge in Ein­rich­tun­gen auf kom­mu­na­ler Ebe­ne ergänzt.

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