NRW: Regie­rung strei­tet über Lage­bild der Clankriminalität

Landtag - Nordrhein-Westfalen - NRW - Baum - Gebäude - Fenster Foto: Sicht auf den Landtag Nordrhein-Westfalen, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Die Grü­nen in NRW leh­nen eine Fort­schrei­bung des Lage­bilds zur Clan­kri­mi­na­li­tät des Lan­des­kri­mi­nal­amts in der bis­he­ri­gen Form ab.

„Das aktu­el­le Lage­bild-Clan­kri­mi­na­li­tät stig­ma­ti­siert Men­schen und stellt sie unter Gene­ral­ver­dacht”, sag­te die neue Co-Vor­sit­zen­de der Lan­des­par­tei, Yaz­gülü Zey­bek, der „West­deut­schen All­ge­mei­nen Zei­tung” (Mon­tags­aus­ga­be). Sie bekräf­ti­ge aller­dings auch, dass orga­ni­sier­te Kri­mi­na­li­tät „mit vol­ler Här­te” bekämpft wer­den müs­se. Dafür brau­che es „beson­de­re Res­sour­cen” bei Poli­zei und Jus­tiz. Wenn Jugend­li­che aber nur wegen ihres Nach­na­mens kei­ne Aus­bil­dungs­per­spek­ti­ve bekä­men und ohne Anlass von der Poli­zei kon­trol­liert wür­den, „ist etwas nicht rich­tig”, so die Grünen-Politikerin.

Damit ver­schärft sich ein Begriffs­streit inner­halb der schwarz-grü­nen Regie­rungs­ko­ali­ti­on in Düs­sel­dorf. NRW-Innen­mi­nis­ter Her­bert Reul gilt als vehe­men­ter Befür­wor­ter eines auch sprach­lich ein­deu­ti­gen „Null Toleranz”-Kurses gegen Clans. NRW lässt als ers­tes Bun­des­land seit 2018 jähr­lich ein eige­nes „Lage­bild Clan­kri­mi­na­li­tät” erstel­len. Dabei wird das Akti­ons­feld kri­mi­nel­ler Groß­fa­mi­li­en tür­kisch-ara­bisch­stäm­mi­ger Her­kunft ins­be­son­de­re im Ruhr­ge­biet sys­te­ma­tisch durchleuchtet.

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