Düs­sel­dorf: NRW-SPD will Reform des Katastrophenschutzes

THW - Einsatzkräfte - Technisches Hilfswerk - Hochwasser - Auto - Pkw Foto: THW-Einsatzkräfte beim Hochwasser, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Der SPD-Lan­des­vor­sit­zen­de in NRW, Sebas­ti­an Hart­mann, will als Reak­ti­on auf die Coro­na­kri­se die Kom­pe­ten­zen des Bun­des beim Bevöl­ke­rungs­schutz stärken.

„Die Kata­stro­phen­schutz­pla­nung der Län­der ist teil­wei­se ver­al­tet und unvoll­stän­dig”, heißt es in einem 14-sei­ti­gen Kon­zept, über das die „Rhei­ni­sche Post” berich­tet. Hart­mann for­dert dar­in eine Grund­ge­setz­än­de­rung: „Wir müs­sen weg­kom­men vom föde­ra­len Koope­ra­ti­ons­ver­bot hin zu einem Koope­ra­ti­ons­ge­bot”, so der Lan­des­vor­sit­zen­de, zugleich SPD-Obmann im Innen­aus­schuss des Bun­des­ta­ges, zustän­dig für den Bevölkerungsschutz.

Es müs­se aber wei­ter­hin star­ke föde­ra­le Struk­tu­ren im Bevöl­ke­rungs­schutz geben. In Deutsch­land sind in Frie­dens­zei­ten die Län­der für den Schutz vor gro­ßen Unglü­cken und Kata­stro­phen zustän­dig („Kata­stro­phen­schutz”). Der Bund hin­ge­gen hat die Auf­ga­be, die Bevöl­ke­rung vor kriegs­be­ding­ten Gefah­ren zu schüt­zen („Zivil­schutz”). Wech­sel­sei­tig ist es aber mög­lich auf die Res­sour­cen des jeweils ande­ren zuzu­grei­fen („inte­grier­tes Hil­fe­leis­tungs­sys­tem”). Die­se Unter­schei­dung sei über­holt, fin­det Hart­mann, weil dem Bund damit in Frie­dens­zei­ten bei einer Kata­stro­phe wie Cyber­at­ta­cken oder Ter­ro­ris­mus kei­ne unmit­tel­ba­ren Auf­ga­ben zukä­men. Hart­mann schlägt unter ande­rem vor, das Bun­des­amt für Bevöl­ke­rungs­schutz und Kata­stro­phen­hil­fe (BBK) ent­schei­dend zu stärken.