Klein: Anti­se­mi­tis­mus­be­auf­trag­ter will mehr Ein­satz gegen Judenfeindlichkeit

Orthodoxer Jude - Person - Mensch - Smartphone - Telefonieren - Öffentlichkeit Foto: Orthodoxer Jude in der Öffentlichkeit am telefonieren, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Nach dem Anschlag auf die Syn­ago­ge von Hal­le (Saa­le) hat der Anti­se­mi­tis­mus­be­auf­trag­te der Bun­des­re­gie­rung die Deut­schen dazu auf­ge­ru­fen, Juden­feind­lich­keit in kei­ner Form zu tolerieren.

„Es muss unan­ge­nehm wer­den, wenn man sich auch im Klei­nen, Pri­va­ten anti­se­mi­tisch äußert: am Stamm­tisch, auf dem Fuß­ball­platz, am Arbeits­platz”, sag­te Felix Klein den Zei­tun­gen der Fun­ke-Medi­en­grup­pe (Frei­tags­aus­ga­ben). Jeder Ein­zel­ne kön­ne etwas gegen Anti­se­mi­tis­mus tun.

Der Juden­hass sei stär­ker gewor­den. „Das Inter­net und die sozia­len Medi­en haben erheb­lich dazu bei­tra­gen. Das hat­te unmit­tel­ba­re Aus­wir­kun­gen auf mensch­li­ches Han­deln in der rea­len Welt”, so der Anti­se­mi­tis­mus­be­auf­trag­te wei­ter. Die Ankün­di­gung von Bun­des­in­nen­mi­nis­ter Horst See­ho­fer (CSU) – die Bekämp­fung von Hass­kri­mi­na­li­tät im Inter­net zu ver­bes­sern – müs­se schnell umge­setzt werden.

Klein warf der AfD vor, sie habe „die Gren­zen des Sag­ba­ren” ver­scho­ben. Füh­ren­de Poli­ti­ker der AfD hät­ten den Holo­caust und die natio­nal­so­zia­lis­ti­schen Gräu­el­ta­ten rela­ti­viert, beklag­te der Anti­se­mi­tis­mus­be­auf­trag­te. „Das hat zur Ver­ro­hung des poli­ti­schen Dis­kur­ses in Deutsch­land geführt”, sag­te Klein den Zei­tun­gen der Funke-Mediengruppe

Er warn­te, Juden könn­ten Deutsch­land aus Angst ver­las­sen. „Deutsch­land ist ein Land, in dem Juden gut leben kön­nen, aller­dings sind die jüdi­schen Gemein­den sehr ver­un­si­chert”, so der Anti­se­mi­tis­mus­be­auf­trag­te wei­ter. Die Juden säßen „nicht auf gepack­ten Kof­fern, aber sie schau­en doch nach, wo die Kof­fer sind”.

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