Sicher­heit: Bun­des­da­ten­schutz­be­auf­trag­ter kri­ti­siert Geldwäschegesetz

Norisbank - Geldautomat - Filiale - Frau - Bankkarte - Girocard - Deutsche Bank Foto: Frau mit Girocard der Deutsche Bank an einem Norisbank-Geldautomat, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Der Bun­des­da­ten­schutz­be­auf­trag­te Ulrich Kel­ber sieht das geplan­te Gesetz zum Kampf gegen Geld­wä­sche und Ter­ro­ris­mus­fi­nan­zie­rung kritisch.

„Auch wenn das deut­sche Geld­wä­sche­recht an die euro­pa­recht­li­che Geld­wä­sche­richt­li­nie ange­passt wer­den muss, habe ich Beden­ken, ob deren Vor­ga­ben ins­ge­samt mit dem grund­recht­li­chen Per­sön­lich­keits­schutz und der Grund­rech­te­char­ta ver­ein­bar sind”, sag­te Kel­ber dem „Han­dels­blatt” (Don­ners­tags­aus­ga­be). Bis zum 10. Janu­ar muss Deutsch­land die Fünf­te EU-Geld­wä­sche­richt­li­nie in natio­na­les Recht umsetzen.

Damit soll es Kri­mi­nel­len erschwert wer­den, ihr schmut­zi­ges Geld etwa über Immo­bi­li­en rein­zu­wa­schen. Am Mitt­woch führt der Finanz­aus­schuss des Bun­des­ta­ges eine öffent­li­che Anhö­rung zu dem von der Bun­des­re­gie­rung ein­ge­brach­ten Gesetz­ent­wurf durch. Kel­bers Behör­de ist als Sach­ver­stän­di­ge gela­den. Kel­ber ver­wies dar­auf, dass auch der EU-Gesetz­ge­ber gehal­ten sei, die in der Euro­päi­schen Grund­rech­te­char­ta fest­ge­schrie­be­nen Grund­rech­te zu beach­ten – wie den Schutz per­so­nen­be­zo­ge­ner Daten und die Ach­tung des Pri­vat- und Fami­li­en­le­bens. „Ich for­de­re die Bun­des­re­gie­rung daher auf, sich auf EU-Ebe­ne für eine grund­rechts­scho­nen­de und daten­schutz­kon­for­me Geld­wä­sche­be­kämp­fung ein­zu­set­zen”, sag­te Kel­ber dem „Han­dels­blatt”.

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