Sicher­heit: Bun­des­po­li­zei kann vie­le Revie­re nicht durch­ge­hend besetzen

Bundespolizei - Dienstgebäude - Schilder - Eingang Foto: Sicht auf ein Dienstgebäude der Bundespolizei, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Die Bun­des­po­li­zei kann vie­le Revie­re nicht durch­ge­hend beset­zen. Eigent­lich sind für 133 Revie­ren ein 24-Stun­den-Betrieb vor­ge­se­hen, die nicht rea­li­siert wer­den können.

Das geht aus einer Ant­wort des Bun­des­in­nen­mi­nis­te­ri­ums auf eine Klei­ne Anfra­ge der innen­po­li­ti­schen Spre­che­rin der Grü­nen-Bun­des­tags­frak­ti­on Ire­ne Miha­lic her­vor, über die das „Han­dels­blatt” berich­tet. Dem­nach ist seit dem 01. August 2018 bun­des­weit für 133 von ins­ge­samt 143 Bun­des­po­li­zei-Revie­ren ein 24-Stun­den-Betrieb vorgesehen.

Die­ser konn­te laut Minis­te­ri­um für 28 Revie­re nicht umge­setzt wer­den. In den Revie­ren hät­ten 7.382 Dienst­schich­ten gar nicht durch­ge­hend besetzt wer­den kön­nen. In 442 Schich­ten sei­en Revie­re für län­ger als eine Stun­de nicht besetzt gewe­sen, 421 Dienst­schich­ten sei­en für einen Zeit­raum nicht gewe­sen, der mehr als eine Stun­de und weni­ger als eine gesam­te Dienst­schicht betra­gen habe, heißt es in der Ant­wort des Innenministeriums.

Zu den Grün­den habe das Minis­te­ri­um kei­ne Anga­ben gemacht, berich­tet die Zei­tung wei­ter. Am stärks­ten betrof­fen sei Nord­rhein-West­fa­len gewe­sen. Dort sei­en im abge­frag­ten Zeit­raum von den ins­ge­samt 18 Revie­ren elf für die Dau­er einer gesam­ten Dienst­schicht nicht besetzt gewe­sen. Ins­ge­samt sei dies 5.788 Mal vor­ge­kom­men. Vor allem die Revie­re in Bonn (907 Mal), Ober­hau­sen (748 Mal) und Reck­ling­hau­sen (697 Mal) sei­en oft nicht rund um die Uhr mit Ein­satz­kräf­ten besetzt gewe­sen, heißt es in der Ant­wort weiter.

Die Miha­lic sprach ange­sichts des Befunds von einem „fort­ge­setz­ten per­so­nal­po­li­ti­schen Not­stand bei der Bun­des­po­li­zei”. Es sei ihr „unbe­greif­lich”, dass Bun­des­in­nen­mi­nis­ter Horst See­ho­fer (CSU) in die­ser Situa­ti­on die Grenz­kon­trol­len an der deutsch-öster­rei­chi­schen Gren­ze fort­füh­ren las­se und zugleich in immer gerin­ge­ren Zeit­ab­stän­den zusätz­li­che Auf­ga­ben für die Bun­des­po­li­zis­ten ankün­di­ge, so die Grü­nen-Innen­po­li­ti­ke­rin wei­ter. Die Sicher­heits­be­hör­den müss­ten dies dann mit Mehr­ar­beit aus­ba­den. „Wir müs­sen zurück zu einer nach­hal­ti­gen Per­so­nal­po­li­tik bei den Bun­des­po­li­zei­be­hör­den, mit dem Ziel, dass die Beam­tin­nen und Beam­ten nur die Zeit für ihren Dienst auf­wen­den, die sie auch bezahlt bekom­men”, sag­te Miha­lic dem „Han­dels­blatt”.

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