Bun­des­po­li­zei: Vor mas­sen­haf­ter Nut­zung fal­scher Iden­ti­tä­ten gewarnt

Personalausweis - Bundesrepublik Deutschland - Ausweis Foto: Sicht auf einen Personalausweis, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Die Bun­des­po­li­zei warnt in einem ver­trau­li­chen Bericht vor der mas­sen­haf­ten Nut­zung fal­scher Identitäten.

Nach „Spiegel”-Informationen ana­ly­sier­te eine Bund-Län­der-Pro­jekt­grup­pe unter Feder­füh­rung der Bun­des­po­li­zei, wel­che Lücken es in der amt­li­chen Über­prü­fung von Päs­sen und Aus­wei­sen gibt. Das Papier offen­bart gra­vie­ren­de Män­gel in der deut­schen Sicherheitsarchitektur.

Die Pro­jekt­grup­pe kommt zu dem Schluss, dass es immer noch ein­fach ist, in Deutsch­land unter fal­schem Namen zu leben oder meh­re­re Iden­ti­tä­ten zu nut­zen. Die Ver­wen­dung fal­scher Papie­re sei eine „delikts­über­grei­fend began­ge­ne Begleit- und Quer­schnitts­kri­mi­na­li­tät”, die vie­le Straf­ta­ten erst mög­lich mache, heißt es in der Ana­ly­se. Fal­sche Iden­ti­tä­ten kön­nen zum Bei­spiel genutzt wer­den, um unrecht­mä­ßig Sozi­al­leis­tun­gen zu bezie­hen, Kon­ten zu eröff­nen oder unterzutauchen.

Auch der Atten­tä­ter vom Breit­scheid­platz, Anis Amri, nutz­te meh­re­re fal­sche Namen. Die Beam­ten gehen von einem gro­ßen Dun­kel­feld uner­kann­ter Falsch­i­den­ti­tä­ten aus. „Hohe Schä­den müs­sen für die All­ge­mein­heit ange­nom­men wer­den”, so die Projektgruppe.

Die Grün­de lägen unter ande­rem in der schlech­ten tech­ni­schen Aus­stat­tung vie­ler Behör­den. Es fehl­ten Prüf­ge­rä­te oder Scan­ner für Fin­ger­ab­drü­cke. Auch man­ge­le es an gut aus­ge­bil­de­tem Per­so­nal in den Ämtern. Zudem gebe es durch die Digi­ta­li­sie­rung immer neue Metho­den, auch bio­me­tri­sche Doku­men­te zu verfälschen.

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