Die Entwickler von Mozilla Firefox haben sich dazu entschlossen, die Cliqz-Suchmaschine fest in ihrem Browser zu implementieren. Dazu werden sensible Nutzer-Daten an Cliqz zur Auswertung gesendet.
Seitens Mozilla hat man nun bekanntgegeben, dass sie beim hauseigenen Browser namens Firefox in der aktuellen Version die Cliqz-Suchmaschine integrieren werden. Dabei handelt es sich um ein Experiment, wo während des Tippens in der Adresszeile Sachen vorgeschlagen werden.
Cliqz selbst bringt im Browser Empfehlungen und andere Informationen, wie zum Beispiel Nachrichten, Neuigkeiten zum Wetter oder auch zum Sport, während man diese in der Adressleiste (URL-Leiste) oben eingibt.
Prinzipiell nichts dramatisches, denn sowas kennt man sicherlich auch von Google. Gibt man zum Beispiel aktuell „Newsportal Kö” in der Leiste ein, wird von Google selbst Sachen wie „Newsportal Köln AVG”, „Newsportal Köln Bitdefender” oder auch „Newsportal Köln GTA” vorgeschlagen. Der entscheidender Unterschied hierbei ist aber, dass solche Daten eh bei Google landen würden, da man die Suche ja bei Google startet und währenddessen schon Vorschläge unterbreitet werden.
Mit Firefox und Cliqz werden hier aber die Daten von Firefox-Nutzer an Cliqz übergeben, die dann im Prinzip dasselbe machen wie Google, nur mit mehr Features, Informationen und Co. – aber dazu erhält Cliqz auch jegliche Webseiten-URLs, die man so mit dem Browser besucht und daher die „komplette” Surf-Aktivität des Nutzers.
Mozilla erläutert es wie folgt: „Das Experiment beinhaltet zudem das Datenerfassungstool, das Cliqz verwendet, um eine Grundlage für seine Empfehlungen zu schaffen. Die Surf-Aktivitäten derjenigen Nutzer, die eine Firefox-Version mit Cliqz erhalten, werden an die Cliqz-Server gesendet; darunter auch die URLs der Seiten, die sie besuchen. Cliqz verwendet verschiedene Verfahren, die dafür sorgen sollen, dass sensible Informationen aus den Surf-Daten entfernt werden, bevor diese aus Firefox versendet werden. Cliqz erstellt zudem keine Surf-Profile individueller Nutzer und löscht ihre IPs, sobald die Daten erhoben wurden.”
Als Firefox-Nutzer muss man nun selbst abwägen, ob man die Praktiken von Mozilla für Firefox gut findet oder eben auch nicht. Denn hier wird Cliqz automatisch aktiviert und nicht nach Bedarf. Im ersten Anlauf (Experiment) werden nur ein Prozent, die nächste Woche den Browser über Mozilla herunterladen, diese automatisch aktiviert haben.
Wer das nicht möchte, kann über den Browser-Einstellungen bei AddOns diese deaktivieren, alternativ auch komplett vom Browser schmeißen. Letztendlich muss aber jeder für sich selbst entscheiden, ob das für einen selbst ein Mehrwert ist und damit das Risiko eingeht, dass man dritte Personen seine Browser-Aktivitäten preisgibt und auch wirklich so anonymisiert wird wie versprochen.