Sicher­heit: Lan­des­re­gie­rung will Kampf gegen Clan­kri­mi­na­li­tät verschärfen

Köln-Hauptbahnhof - Polizei NRW (31221) Foto: Bundespolizisten vor dem Kölner Hauptbahnhof (Köln-Innenstadt), Urheber: Bundespolizei Köln

Die nord­rhein-west­fä­li­sche Lan­des­re­gie­rung will den Kampf gegen kri­mi­nel­le Fami­li­en­clans wei­ter verschärfen.

Im noch unver­öf­fent­lich­ten 14-sei­ti­gen Zwi­schen­be­richt der soge­nann­ten Bos­bach-Kom­mis­si­on zur Bekämp­fung der Clan-Kri­mi­na­li­tät, über den die „Rhei­ni­sche Post” (Mon­tags­aus­ga­be) berich­tet, wird dafür plä­diert, Poli­zei und Jus­tiz mit deut­lich mehr Befug­nis­sen aus­zu­stat­ten. Dem­nach soll der „rechts­staat­li­che Werk­zeug­kas­ten” in per­so­nel­ler, tech­ni­scher und recht­li­cher Hin­sicht erwei­tert werden.

Das aus 16 Exper­ten bestehen­de Gre­mi­um unter der Lei­tung des CDU-Poli­ti­kers Wolf­gang Bos­bach macht in sei­nem Zwi­schen­be­richt ins­ge­samt 21 Vor­schlä­ge, um die Clan­kri­mi­na­li­tät ein­zu­däm­men. Der Plan sieht zunächst eine bes­se­re Zusam­men­ar­beit aller betei­lig­ter Behör­den vor. Es sei unab­ding­bar, dass sich Poli­zei, Staats­an­walt­schaft, Zoll und Steu­er­fahn­dung sowie die Aus­län­der- und Ord­nungs­be­hör­den noch schnel­ler aus­tausch­ten. Ent­spre­chend soll­te ein soge­nann­ten Stra­te­gi­sches Infor­ma­ti­ons­zen­trum wie in Bay­ern gegrün­det wer­den, in dem gemisch­te Teams aus Poli­zis­ten und Wis­sen­schaft­ler zusam­men­ar­bei­ten könnten

In grö­ße­ren Poli­zei­be­hör­den soll­ten zudem spe­zia­li­sier­te Kom­mis­sa­ria­te ein­ge­rich­tet wer­den. Auch müss­ten die Aus­län­der­be­hör­den per­so­nell und mate­ri­ell bes­ser aus­ge­stat­tet wer­den, und es müs­se eine aus­rei­chen­de Zahl an Abschie­be­haft­plät­ze geben, um Straf­tä­ter mit Clan­hin­ter­grund und ohne deut­sche Staats­bür­ger­schaft kon­se­quent in ihre Hei­mat zurück­schi­cken zu können.

Dar­über hin­aus reg­te die Kom­mis­si­on unter ande­rem regel­mä­ßi­ge Zusatz­schu­lun­gen für Clan-Ermitt­ler an sowie eine inten­si­ve­re Zusam­men­ar­beit mit der Poli­zei in Nach­bar­staa­ten, einen Aus­bau der poli­zei­li­chen Daten­ban­ken, mehr Obser­vie­rungs­kräf­te, eine bes­se­re Aus­stat­tung der mobi­len Ein­satz­kom­man­dos und mehr Befug­nis­se bei der Funk­zel­len­aus­wer­tung, mit der sehr prä­zi­se der Auf­ent­halts­ort eines Tat­ver­däch­ti­gen zur Tat­zeit ermit­telt wer­den kann.

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