Sicher­heit: Wir­kung der Spei­che­rung von Flug­gast­da­ten durch BKA unklar

Passagiere - Flugzeug - Sitze Foto: Passagiere eines Flugzeugs, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Die Wir­kung der im Mai 2018 ein­ge­führ­ten Spei­che­rung von Flug­gast­da­ten durch das Bun­des­kri­mi­nal­amt im Kampf gegen ter­ro­ris­ti­sche Straf­ta­ten und schwe­re Kri­mi­na­li­tät ist unklar.

Das geht aus der Ant­wort der Bun­des­re­gie­rung auf eine Klei­ne Anfra­ge der FDP-Bun­des­tags­frak­ti­on zur Flug­gast­da­ten­spei­che­rung her­vor, über die das „Han­dels­blatt” (Mitt­wochs­aus­ga­be) berich­tet. „Seit Beginn des ein­ge­schränk­ten Wirk­be­triebs wur­den ins­ge­samt 31.617.068 Flug­gast­da­ten­sät­ze an das Flug­gast­da­ten-Infor­ma­ti­ons­sys­tem über­mit­telt und ver­ar­bei­tet”, heißt es darin.

Ins­ge­samt gab es dem­nach 514 „Per­so­nen­tref­fer”. Das bedeu­tet, dass der Flug­gast durch die Bun­des­po­li­zei oder den Zoll am Flug­ha­fen fest­ge­stellt und „die dem Tref­fer zugrund­lie­gen­de Fahn­dungs­maß­nah­me” durch­ge­führt wer­den konn­te. Die 514 durch­ge­führ­ten Fahn­dungs­maß­nah­men glie­dern sich laut Auf­stel­lung des Bun­des­in­nen­mi­nis­te­ri­ums wie folgt auf: 57 Fest­nah­men, elf geziel­te (offe­ne) Kon­trol­len, 65 ver­deck­te Kon­trol­len oder poli­zei­li­che Beob­ach­tun­gen sowie 381 Aufenthaltsermittlungen.

Selbst die Bun­des­re­gie­rung kann kei­nen Erfolg der Metho­de bele­gen: „Zu der Fra­ge, inwie­weit die genann­ten Maß­nah­men oder die über­mit­tel­ten Daten in der wei­te­ren Fol­ge zur Straf­ta­ten­ver­hü­tun­g/-ver­fol­gung bei­getra­gen haben oder noch bei­tra­gen wer­den, kann kei­ne Anga­be gemacht wer­den”, heißt es in der Ant­wort der Bun­des­re­gie­rung auf die FDP-Anfrage.

Eine sys­te­ma­ti­sche oder stan­dar­di­sier­te Erfas­sung im Sin­ne der Fra­ge­stel­lung erfol­ge nicht. Roman Mül­ler-Böhm (FDP), Obmann im Rechts­aus­schuss des Bun­des­tags, zwei­felt an der Effi­zi­enz der Daten­samm­lung. „Die Ver­hält­nis­mä­ßig­keit bleibt der ent­schei­den­de Grund­satz und muss auch in die­sem Fall zum Tra­gen kom­men”, sag­te Mül­ler-Böhm der Zei­tung. „Die Wei­ter­ga­be von Flug­gast­da­ten muss einer umfas­sen­den Prü­fung unter­zo­gen wer­den”, for­der­te er.

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