Goog­le: You­Tube muss bei Urhe­ber­rechts­ver­stö­ßen nur E‑Mail preisgeben

You-Tube

Das Ober­lan­des­ge­richt Frank­furt am Main beschäf­tig­te sich in einem Beru­fungs­ur­teil damit, wel­che Daten von einem You­Tube-Nut­zer preis­ge­ge­ben wer­den müs­sen in einem Urheberrechtsverstoß.

Am ver­gan­ge­nen Diens­tag beschäf­tig­te sich das Ober­lan­des­ge­richt Frank­furt am Main damit, wenn ein Urhe­ber­rechts­ver­stoß auf Goo­gles-Platt­form You­Tube statt­ge­fun­den hat, wel­che Daten Goog­le her­aus­ge­ben muss von dem Nutzer.

Genau­er gesagt han­del­te es sich hier um ein Beru­fungs­ur­teil (AZ 11 U 71/16) und man ent­schied sich dazu, dass von dem Nut­zer ledig­lich die E‑Mail-Adres­se von Goog­le her­aus­ge­ge­ben wer­den muss. Kei­ne wei­te­re Daten wie IP-Adres­se oder – falls vor­han­den – Wohnanschrift.

Das Gericht beschäf­tig­te sich damit – wo es auch im Kern die­ser Fra­ge ging – was genau als „Adres­se” defi­niert ist. Rein recht­lich gese­hen han­delt es sich dabei um eine pos­ta­li­sche Wohn­adres­se. Doch das Gericht argu­men­tier­te damit, dass die Wohn­an­schrift his­to­risch begrün­det ist und der ent­spre­chen­de Para­graph noch aus dem Jah­re 1990 stammt.

In die­sem Fall reicht die Preis­ga­be der E‑Mail-Adres­se völ­lig aus, da man anneh­men kann, dass man mit einer E‑Mail auch den Emp­fän­ger errei­chen kann und bei­spiels­wei­se dar­um bit­tet, den Rechts­ver­stoß zu entfernen.

Die Kla­ge selbst hat­te ursprüng­lich eine deut­sche Film­ver­tre­te­rin ein­ge­reicht, da drei You­Tube-Nut­zern zwei Fil­me auf You­Tube hoch­ge­la­den hat­ten, an die­sen sie die jewei­li­ge Nut­zungs­rech­te hält. Da die Nut­zer mit einem Pseud­onym regis­triert sind, ver­lang­te die Klä­ge­rin den rich­ti­gen Namen, sowie die Wohn­an­schrift. Zudem bestand man auf die E‑Mail- und IP-Adres­se, sowie auf die Telefonnummer.

In die­sem Fall hat das Gericht die Kla­ge abge­wie­sen mit dem Grund, dass kein Anspruch auf sol­che Daten vor­liegt. Zudem hat das Gericht die­ses Urteil nun in Tei­len abge­än­dert. Rechts­kräf­tig ist das Urteil aber noch nicht, da es zur Revi­si­on zuge­las­sen wurde.

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