Fleisch­her­kunft: Lebens­mit­tel­händ­ler ver­wei­gern oft Information

Supermarkt - Fleisch - Wurst - Auflage Foto: Sicht auf ein Wurst-Kühlregal im Supermarkt, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Kon­su­men­ten, die wegen der Umwelt­be­din­gun­gen auf Fleisch aus Süd­ame­ri­ka ver­zich­ten wol­len, wird es im Lebens­mit­tel­han­del schwer gemacht.

Das berich­tet der „Spie­gel” in sei­ner neu­en Aus­ga­be. Mehr als die Hälf­te der von der Ham­bur­ger Ver­brau­cher­zen­tra­le befrag­ten Restau­rant­ket­ten und Super­märk­te ver­wei­ger­te Anga­ben zur Her­kunft von Fleisch aus den soge­nann­ten Mer­co­sur-Staa­ten Argen­ti­ni­en, Bra­si­li­en, Para­gu­ay und Uru­gu­ay. Zur Erzeu­gung von Fleisch und Tier­fut­ter wird dort oft Regen­wald gerodet.

Wäh­rend bri­ti­sche Super­markt­ket­ten wie Tes­co oder Sains­bu­rys bereits den Boy­kott bra­si­lia­ni­scher Waren erwä­gen, hält sich der Ein­zel­han­del hier­zu­lan­de zurück. Lidl schloss immer­hin den Ver­kauf von Frisch­fleisch aus Bra­si­li­en aus, Kauf­land unter­sagt in sei­nen Qua­li­täts­re­geln Roh­stof­fe aus bra­si­lia­ni­schen Regenwaldgebieten.

Für ver­ar­bei­te­te Pro­duk­te gibt es bis­lang ohne­hin kei­ne ver­bind­li­chen Her­kunfts­kenn­zeich­nun­gen. Die­se sind auch in einem geplan­ten Abkom­men zwi­schen der EU und den Mer­co­sur-Staa­ten nicht vor­ge­se­hen. Das aller­dings wider­spre­che den Her­kunfts­an­for­de­run­gen im erst kürz­lich beschlos­se­nen Green Deal der EU, auf den sich Ver­brau­cher des­halb nicht ver­las­sen könn­ten, kri­ti­sie­ren Ver­brau­cher­schüt­ze­rin Sil­ke Schwartau.

Mit Mer­co­sur wer­de hin­ter den Kulis­sen ein Abkom­men vor­be­rei­tet, das kaum in der Lage sei, Prak­ti­ken wie den Anti­bio­ti­ka­ein­satz als Wachs­tums­för­de­rer oder die Brand­ro­dung auszuschließen.

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