Asch­heim: Wire­card-Part­ner Soft­bank dräng­te zu Sonderprüfung

Norisbank - Geldautomat - Filiale - Frau - Bankkarte - Girocard - Deutsche Bank Foto: Frau mit Girocard der Deutsche Bank an einem Norisbank-Geldautomat, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Wire­cards Geschäfts­part­ner Soft­bank soll einen zen­tra­len Anteil gehabt haben, die Bilanz­son­der­prü­fung durch KPMG in Auf­trag zu geben.

Das gehe aus meh­re­ren Schrei­ben des Tech­no­lo­gie­inves­tors her­vor, berich­tet das „Han­dels­blatt” (Mitt­woch­aus­ga­be) in sei­ner Mitt­woch­aus­ga­be. In einem Schrei­ben vom 18. Okto­ber 2019 soll Soft­bank deut­li­chen Druck auf Braun aus­ge­übt haben, inklu­si­ve der Benen­nung eines Unter­su­chungs­gre­mi­ums, das vol­len Zugang zu allen Doku­men­ten hat, die Beru­fung einer der gro­ßen vier Wirt­schafts­prü­fer, nicht jedoch EY, und die Ver­öf­fent­li­chung der Ergebnisse.

Wire­card hat­te kurz dar­auf genau das ange­kün­digt. Wegen der in Medi­en­be­rich­ten geäu­ßer­ten Bilanz­fäl­schungs­vor­wür­fe war Wire­card im Herbst 2019 schwer unter Druck gera­ten. Vor­stands­chef Braun hat­te die Beauf­tra­gung einer Son­der­prü­fung zunächst abge­lehnt und lenk­te erst am 21. Okto­ber ein – laut Insi­dern auch, um die wich­ti­ge Part­ner­schaft zu Soft­bank nicht zu gefähr­den. Die KPMG-Prü­fer brach­ten offen­sicht­lich letzt­lich auch den lang­jäh­ri­gen Kon­zern­prü­fer EY auf die rich­ti­ge Spur.

Für vie­le Anle­ger war die Part­ner­schaft mit Soft­bank ein Ver­trau­ens­be­weis, galt sie doch als Beleg für die Soli­di­tät des Kon­zerns. Ein Spre­cher von Soft­bank Invest­ment Advi­sers erklär­te am Diens­tag mit Blick auf Wire­card: „Vor­wür­fe gegen das Unter­neh­men, die nach der Ver­öf­fent­li­chung der tes­tie­ren Jah­res­bi­lanz 2018 wei­ter anhiel­ten, sowie unser Invest­ment haben uns dazu ver­an­lasst, auf eine unab­hän­gi­ge Prü­fung zu drän­gen. Die­se hat dazu bei­getra­gen, den jah­re­lang unent­deckt geblie­be­nen offen­kun­di­gen Betrug aufzudecken”.

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