RKI: Neun Krei­se und Städ­te mit Coro­na-Schutz­maß­nah­men überfordert

Robert Koch-Institut - Bundesbehörde - Infektionskrankeheiten - Berlin Foto: Sicht auf das Robert Koch-Institut (Berlin), Urheber: dts Nachrichtenagentur

Neun Städ­te und Krei­se in Deutsch­land füh­ren wegen per­so­nel­ler Über­las­tung die Coro­na-Infek­ti­ons­schutz­maß­nah­men zur­zeit nicht mehr voll­stän­dig durch.

Das teil­te das Robert-Koch-Insti­tut der „Neu­en Osna­brü­cker Zei­tung” mit. 13 wei­te­re Krei­se und Städ­te sind dem­nach „abseh­bar” – also mehr als zwei Tage in der Zukunft – nicht mehr in der Lage, alle Maß­nah­men zur Ein­däm­mung der Pan­de­mie sicher­zu­stel­len. Die Daten stam­men vom 20. Okto­ber 2020.

Seit Beginn der Erfas­sung wur­den dem RKI laut NOZ ins­ge­samt 41 Mal Kapa­zi­täts­eng­päs­se gemel­det. „Die Eng­päs­se betref­fen regel­mä­ßig die Kon­takt­per­so­nen­nach­ver­fol­gung, zum Teil auch Aus­bruchs­ma­nage­ment oder ande­re Auf­ga­ben des Infek­ti­ons­schut­zes”, sag­te RKI-Spre­che­rin Susan­ne Glas­ma­cher der Zeitung.

Die Gesund­heits­äm­ter in den Krei­sen und Städ­ten sind ver­pflich­tet, ihren zustän­di­gen Lan­des­be­hör­den zu mel­den, wenn ihnen Per­so­nal für den Infek­ti­ons­schutz fehlt. Die Län­der wie­der­um mel­den dies an das Robert-Koch-Insti­tut wei­ter, sodass die bun­des­wei­ten Zah­len dort vor­lie­gen. Anga­ben zu spe­zi­fi­schen Krei­sen oder Bun­des­län­dern konn­te das RKI nicht machen.

Bun­des­kanz­le­rin Ange­la Mer­kel und die Regie­rungs­chefs der Län­der hat­ten auf ihrem Tref­fen vor einer Woche deut­lich gemacht, dass die „voll­stän­di­ge Kon­takt­nach­ver­fol­gung” ein „zen­tra­les Ele­ment” sei, um eine dyna­mi­sche Stei­ge­rung der Infek­ti­ons­zah­len zu unter­bin­den. Bund, Län­der und Kom­mu­nen wur­den in der Ver­ein­ba­rung auf­ge­for­dert, dem öffent­li­chen Gesund­heits­dienst kurz­fris­tig mehr Per­so­nal zur Ver­fü­gung zu stel­len, etwa aus ande­ren Ver­wal­tungs­be­rei­chen und von der Bundeswehr.

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