SoVD: Ver­bän­de drin­gen auf mehr Geld für Sozialhilfeempfänger

Mann - Maske - Straße - Bushaltestelle - Öffentlichkeit Foto: Mann mit einer Maske in der Öffentlichkeit, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Die Sozi­al­ver­bän­de kri­ti­sie­ren, dass die Regie­rung Sozi­al­hil­fe­emp­fän­gern in der Coro­na­kri­se zu wenig finan­zi­el­le Unter­stüt­zung bietet.

„Das Urteil des Sozi­al­ge­richts in Karls­ru­he bestä­tigt unse­re Kri­tik, dass die aktu­el­le Grund­si­che­rung nicht aus­reicht, um sich aus­rei­chend vie­le FFP2-Mas­ken zum Schutz vor dem Coro­na­vi­rus leis­ten zu kön­nen”, sag­te der Prä­si­dent des Sozi­al­ver­bands Deutsch­land, Adolf Bau­er, dem „Redak­ti­ons­netz­werk Deutsch­land” (Don­ners­tag­aus­ga­ben).

Das Sozi­al­ge­richt in Karls­ru­he hat­te ver­gan­ge­ne Woche dem Eil­an­trag eines Klä­gers statt­ge­ge­ben. Die­ser bekommt nun wöchent­lich 20 FFP2-Mas­ken vom Job­cen­ter bezahlt. „Es kann nicht sein, dass die Bot­schaft an bedürf­ti­ge Men­schen nun lau­tet, dass sie sich ihr Recht indi­vi­du­ell ein­kla­gen müs­sen”, sag­te Bau­er. Der Ver­band for­dert des­halb 100 Euro mehr pro Monat für Men­schen in Grund­si­che­rung für den gesam­ten Zeit­raum der Pandemie.

Ulrich Schnei­der, Haupt­ge­schäfts­füh­rer des Pari­tä­ti­schen Gesamt­ver­bands, sag­te dem RND, es sei „wirk­lich beschä­mend, dass die­se Bun­des­re­gie­rung immer wie­der von Sozi­al­ge­rich­ten getrie­ben wer­den muss, wenn es um Hil­fe für die Ärms­ten geht”. Anstatt nun „wei­te­re Eier­tän­ze mit Gut­schei­nen für eine ein­ma­li­ge Mas­ken­aus­ga­be auf­zu­füh­ren” müs­se die Bun­des­re­gie­rung die­ses Urteil zum Anlass neh­men, Hartz-IV-Bezie­hen­den das Geld für eine tat­säch­lich bedarfs­ge­rech­te Anzahl von Mas­ken monat­lich zu über­wei­sen. Der Pari­tä­ti­sche for­dert eine Erhö­hung der Regel­sät­ze auf min­des­tens 600 Euro sowie monat­li­che Geld­leis­tun­gen für den coro­nabe­ding­ten Mehrbedarf.

Auch VDK-Prä­si­den­tin Vere­na Ben­te­le sag­te dem RND, die geplan­te Ein­mal­zah­lung von 150 Euro sei nur ein klei­nes Trost­pflas­ter und rei­che bei wei­tem nicht für die coro­nabe­ding­ten Mehr­kos­ten. Die Regel­sät­ze müss­ten monat­lich um 100 Euro auf­ge­stockt wer­den, außer­dem müss­ten auch ande­re Haus­hal­te mit gerin­gem Ein­kom­men staat­li­che Hil­fen erhal­ten. Wohn­geld­be­zie­her gin­gen bis­her leer aus. „Auch an sie muss der Coro­na-Auf­schlag gehen. Da muss drin­gend nach­ge­bes­sert werden”.

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