Vor einiger Zeit hatte ich mich von Google Apps getrennt. Damals war der Dienst noch kostenlos, später wurde auf das Bezahl-System für 4€ im Monat und pro Nutzer umgestellt. Obwohl ich noch einen dauerhaften kostenlosen Benutzeraccount hatte, trennte ich mich. Doch eine gute Alternative zu finden, die eventuell auch noch preiswert ist, scheint wohl eine Hürde zu sein. Hier mein kleiner Verlauf, wie ich es letztendlich zu 1&1 geschafft habe.
Kurze Hintergrundgeschichte:
Nicht nur aus Gründen von Datenschutz, sondern auch ein Wenig von persönlichen Meinungen / Differenzen hatte ich mich von dem damaligen kostenlosen Dienst Google Apps getrennt. Mit Google Apps kann man seine eigene Domains verknüpfen und den Mailserver von Google kostenlos benutzen. Vor einiger Zeit wurde dies aber eingeschränkt, sodass man nur noch den Mailserver kostenpflichtig nutzen kann.
Eine scheinbar gute Alternative für mich war der Microsoft Outlook Dienst. Über das Windows Live Admin Center konnte man sich ein kostenloses Konto erstellen, seine Domains verknüpfen und den Mailserver von Microsoft (Hotmail) benutzen. Also quasi genau dasselbe wie bei Google Apps.
Leider hatte ich insgesamt von dem Dienst von Microsoft nicht viel, bis auf eine schicke Oberfläche. Viele meiner (eigentlichen) empfangenen Emails kamen nicht an, weil sie schon von Microsoft mit ihrem aggressiven Filter aussortiert wurde. Ebenfalls gibt es kein wirklichen Support, nur ein Community-Forum.
Nachdem ich mich monatelang mit Microsoft gekloppt habe, um mal qualitative Hilfe zu bekommen (natürlich vergebens, aber ich gebe nicht nach), wollte ich einfach nur noch weg von Hotmail aka Outlook.
Viele und zugleich gute Alternativen gibt es nicht wirklich, wenn man seine Domain nicht umziehen möchte und auch den Namenserver nicht ändern will. Dasselbe gilt auch für 1&1, wenn man sich für das Mail-Paket entscheidet. Dennoch ist es mir mithilfe einem guten Kunden-Supporter von 1&1 gelungen, dies zu bewerkstelligen.
Das Paket von 1&1 bestellen:
Entscheidet man sich für das 1&1 Starter Angebot oder auch für den 1&1 ExChange Server 2013, muss man zwar nicht seine Domains nach 1&1 portieren, jedoch muss man den Namenserver von 1&1 benutzen. Da ich unter anderem ein eigenen Namenserver besitze, wollte ich dies also nicht.
Offiziell gibt es anscheinend keine Lösung den 1&1 Mailserver zu benutzen, ohne den Namenserver zu ändern. Nach einem sehr langen Telefonat mit einem sehr netten Support-Mitarbeiter (runde 80 Minuten), wurde ich mehr oder weniger über deren Politik aufgeklärt.
Zunächst kann man sich nur für das 1&1 Starter und Basic-Paket entscheiden. Bei dem 1&1 Mail-Paket kann man nämlich keine externe Domains verknüpfen, sodass das Paket nicht relevant für mich ist. Da ich nur den Mailserver von 1&1 benutzen möchte und mir zehn Postfächer ausreichen (und unendliche, kostenlose Weiterleitungen), hatte ich mir das Paket 1&1 Starter ausgesucht.
Währen des Bestellvorgangs gibt man die Bestellung auf, wo man für das Paket für die ersten zwölf Monaten 1,99€ zahlt und danach 3,99€ im Monat. Dort inbegriffen ist eine kostenlose Domain, die man über 1&1 registrieren kann, sowie zehn Postfächer. Email Weiterleitungen an das eigene Postfach oder an eine andere Email Adresse ist unbegrenzt möglich und ebenfalls (kostenlos) inbegriffen.
Nach einiger Zeit wird das Paket dann eingerichtet und bekommt die Zugangsdaten per Email von 1&1 zugesendet. Wählt man sein Paket aus, landet man automatisch in das Control-Center für dieses Paket. Dort kann man dann alle Einstellungen vornehmen, die man möchte und für mein Vorhaben auch wichtig sind.
Externe Domains freischalten:
Hat man schon registrierte Domains, wie bei mir der Fall, muss man diese mit seinem 1&1 Paket verknüpfen (Domain Center – Domain bestellen). Dies kostet pro Domain einmalig 9,90€ und ist anschließend komplett eingerichtet.
Während des Bestellvorgangs für die externe Domain, kann man schon einige Einstellungen vornehmen. So zum Beispiel, ob man seine Domains nach 1&1 umziehen möchte oder nur als externe Domain agieren soll. Zum Schluss wird einem angezeigt, dass man den Namenserver ändern soll, sodass man auch den Mailserver benutzen kann (spielt aber keine Relevanz).
Eingerichtete Domain verwalten:
Nachdem die externe Domain fertig eingerichtet wurde, muss man einige Einstellungen vornehmen, sodass man auch den 1&1 Mailserver nutzen kann. Da man nicht den 1&1 Namenserver nutzen möchte, muss man also einiges vorkonfigurieren, damit auch die Emails ankommen.
Dies macht man ebenfalls im Domain Center, indem man auf die freigeschaltete, externe Domain anklickt. Dort navigiert man zu den DNS-Einstellungen und trägt den Namenserver ein, der auch bei der Domain eingetragen ist von euch.
MX-Eintrag setzen:
Zum Schluss muss man auch noch von dem eigenen Namenserver zurück auf den 1&1 Mailserver pingen, sodass man auch den Email Verkehr über den 1&1 Mailserver betreiben kann.
Dazu trägt man als MX-Eintrag bei sich im eigenen Namenserver jeweils als MX-Eintrag „mx00.kundenserver.de” und „mx01.kundenserver.de” mit der Priorität 10 ein. Schon werden eingehende Emails an den 1&1 Mailserver weitergeleitet und da die externe Domain im Domain Center konfiguriert wurde, auch in seinem 1&1 Postfach angezeigt.
1&1 Postfach anlegen:
Damit man letztendlich auch überhaupt Emails empfangen und versenden kann, muss man ein 1&1 Postfach anlegen. Das macht ihr ebenfalls wieder im Domain Center unter der Kategorie „Kommunikation”. Dort kann man ein neuen E‑Mail Benutzer anlegen und dementsprechend auch ein Postfach.
Ein Postfach sollte selbstverständlich bestehen. Hat man mehrere Emails, kann man diese Emails für die Domain als Email-Weiterleitung auf dem bestehenden Postfach weiterleiten. Für die Weiterleitung wird kein Postfach abgezogen. Denn man erinnere sich… Mit dem 1&1 Mail-Paket hat man nur zehn Postfächer.
Ich persönlich bin nun unendlich froh, ein zuverlässigen und vor allem deutschen Dienst gefunden zu haben, womit ich meinen Email-Verkehr führen kann. Viele Anbieter sitzen nämlich im Ausland und möchten neben dem Grundpreis (meistens 4–5€ im Monat), auch noch pro weiteres Postfach Geld haben.
Mit diesem Paket besitze ich nun zehn Postfächer, unendliche Weiterleitungen und kann so viele Domains als externe Domain freischalten, wie ich möchte. Übrigens… Meine verlorene Emails kommen bei mir an, die ich seither bei Hotmail aka Outlook vermisst habe.