Ber­lin: Kin­der­schutz­bund hält Schul- und Kita-Schlie­ßun­gen für richtig

Kinder - Personen - Gebäude - Jacken - Junge Menschen - Jungen - Mädchen Foto: Sicht auf eine Gruppe Kinder, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Der Prä­si­dent des Kin­der­schutz­bunds hält die von den meis­ten Bun­des­län­dern ange­kün­dig­ten Schul- und Kita-Schlie­ßun­gen für „ver­ant­wor­tungs­voll und richtig”.

Die Aus­brei­tung des Coro­na­vi­rus „stellt uns alle vor Her­aus­for­de­run­gen”, sag­te Heinz Hil­gers den Zei­tun­gen des „Redak­ti­ons­netz­werks Deutsch­land” (Sams­tags­aus­ga­ben). Wenn Wis­sen­schaft­ler nun for­der­ten, sozia­le Kon­tak­te aufs Not­wen­di­ge zu beschrän­ken, sei das eine neu­ar­ti­ge Situation.

„Wir als gesam­te Gesell­schaft sind nun gefor­dert, gemein­sam nach Lösun­gen zu suchen, wie Kin­der den­noch gut und sicher betreut wer­den kön­nen”, so der Kin­der­schutz­bund-Prä­si­dent wei­ter. Eine sol­che Lösung kön­ne das Home­of­fice für berufs­tä­ti­ge Eltern sein, das jedoch nicht für alle mög­lich sein wer­de. Er sehe des­halb auch die Poli­tik in der Pflicht.

„Die Län­der sind auch in der Ver­ant­wor­tung, geeig­ne­te Not­be­treu­ung und auch unkom­pli­zier­te Hil­fe im Ein­zel­fall unbü­ro­kra­tisch und fle­xi­bel zur Ver­fü­gung zu stel­len”, sag­te Hil­gers. Er sei sicher, wenn man sich „krea­tiv und soli­da­risch” ver­hal­te, kön­ne man „die Situa­ti­on gut meistern”.

Ihre Pfle­ge-Ein­rich­tun­gen für Senio­ren könn­ten die Besuchs­kon­tak­te beschrän­ken, um das Infek­ti­ons­ri­si­ko zu mini­mie­ren, bestä­tig­te die Arbei­ter­wohl­fahrt (AWO) den Zei­tun­gen des „Redak­ti­ons­netz­werk Deutsch­land” auf Anfra­ge. „Älte­re pfle­ge­be­dürf­ti­ge Men­schen stel­len immer eine beson­de­re Risi­ko­grup­pe hin­sicht­lich Infek­ti­ons­krank­hei­ten dar”, sag­te eine Sprecherin.

Um das Anste­ckungs­ri­si­ko so gering wie mög­lich zu hal­ten, wür­den bereits Not­fall­plä­ne umge­setzt. Die Pfle­ge­ein­rich­tun­gen sei­en sen­si­bi­li­siert und geschult, Hygie­ne- und Infek­ti­ons­schutz­maß­nah­men strikt ein­zu­hal­ten. Was prak­ti­sche All­tags­hil­fe für Pfle­ge­heim-Bewoh­ner angeht, sind aus AWO-Sicht kei­ne pau­scha­len Lösun­gen mög­lich. „Je geschwäch­ter das Immun­sys­tem des Ein­zel­nen ist, zum Bei­spiel durch ande­re Erkran­kun­gen, des­to eher soll­te man unnö­ti­ge Kon­tak­te mei­den und gege­be­nen­falls auch nicht ein­kau­fen gehen”, so die AWO-Spre­che­rin weiter.

Hier sei es „durch­aus eine Unter­stüt­zung, wenn Ange­hö­ri­ge oder Diens­te das Ein­kau­fen für Per­so­nen der Risi­ko­grup­pe über­neh­men”. Gesun­de älte­re Men­schen müss­ten ihr eige­nes Risi­ko abwä­gen und kön­nen bei Bedarf und unter Beach­tung der nöti­gen Schutz- und Hygie­ne­maß­nah­men auch selbst ein­kau­fen gehen. Die AWO emp­fiehlt älte­ren Men­schen aller­dings, Stoß­zei­ten beim Ein­kau­fen zu ver­mei­den: „Sinn­voll wäre dann, dies zu Zei­ten zu machen, in denen die Märk­te nicht so voll sind”, so die Sprecherin.

Ange­sichts ein­ge­schränk­ter Besu­che und Kon­tak­te warn­te die Cari­tas zudem vor einem „Ein­sam­keits­ri­si­ko”. Es gebe aber auch schon eine Rei­he von pri­va­ten Hilfs­in­itia­ti­ven, sag­te die Cari­tas-Spre­che­rin Mat­hil­de Lan­gen­dorf den Zei­tun­gen des „Redak­ti­ons­netz­werks Deutsch­land”. So böten Men­schen in sozia­len Netz­wer­ken unter dem Hash­tag „Coro­na­hil­fe” ihre Unter­stüt­zung an, etwa um Ein­käu­fe für älte­re Men­schen in der Umge­bung zu erle­di­gen. „Man­che hän­gen auch einen Zet­tel im Trep­pen­haus aus”, lob­te die Cari­tas-Spre­che­rin und rief zur Nach­ah­mung auf: „Die ver­schie­de­nen Ein­rich­tun­gen und Ange­bo­te der Cari­tas benö­ti­gen frei­wil­li­ge Hel­fer mehr denn je”, so Lan­gen­dorf. Wer sich enga­gie­ren wol­le, sol­le sich an den ent­spre­chen­den Orts­ver­band wen­den. „Wir wer­den als Gesell­schaft dar­auf ange­wie­sen sein, dass alle einen Bei­trag leis­ten”, so die Caritas-Sprecherin.

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