Bei Trade Republic hat man die Möglichkeit, seine Zweitnamen aus dem System nehmen zu lassen. Dies kann sogar vorteilhaft sein.
Entweder man liebt oder hasst es: Der zweite Vorname. Ich in meinem Fall habe nicht nur ein Zweitname, sondern mehrere. In meiner Familie ist es Tradition, dass gewisse Namen verwendet werden. Der erste Zweitname muss christlich sein, danach folgen die Namen der Verwandte. Da ich selbst aber absolut kein Fan von Zweitnamen bin, versuche ich sie möglichst immer nicht angeben zu müssen.
Im Falle von Trade Republic ist es aber ziemlich schwer, sie zu verheimlichen. Denn laut Geldwäschegesetz (§ 11 Abs. 4 Nr. 1 lit. a) GwG) ist vorgesehen, dass jeder Kunde zweifelsfrei identifiziert wird. Zwar steht im Gesetz nur „Vorname” statt „Vornamen”, aber die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) wird da genauer: Denn im „Anwendungs- und Auslegungshinweisen zum Geldwäschegesetz” (Seite 33) wird man konkreter, indem nicht nur der Nachname, sondern auch „sämtliche Vornamen, soweit diese in amtlichen Dokumenten enthalten sind” zu erheben sind.
Nach langen Gesprächen mit Trade Republic ist es mir aber letztendlich doch gelungen, die Zweitnamen aus dem System herausnehmen zu lassen, was in meinem Fall auch direkt einen Vorteil brachte. Zwar wird laut Trade Republic-Support schon bereits daran gearbeitet, dass man die Zweitnamen in der Trade Republic-App ausblenden lassen kann, aber die Partnerbank solarisBank speichert sie trotzdem weiterhin. Dennoch ist es aber möglich, dass die solarisBank auf Anweisung von Trade Republic den Zweitname/die Zweitnamen entfernt.
Zwar muss laut der BaFin die Zweitnamen in meinem Fall erhoben und gespeichert werden, aber es ist keine Pflicht, die Zweitnamen auch im Kundenstammdaten zu halten. Sprich: Es ist möglich, dass der Kunde nur mit einem Vornamen gespeichert wird, aber als Notiz angemerkt wird, dass der volle Vorname „XYZ” lautet. So verstößt man auch gegen kein Gesetz und hat trotzdem alle Daten des Kunden. So wurde in meinem Fall alle Zweitnamen von der Trade Republic entfernt aus den Kundenstammdaten und als Kundennotiz wieder hinzugefügt.
Der positive Effekt hierbei ist nicht nur, dass man sie in der App nicht mehr sieht, sondern auch die solarisBank alle Zweitnamen entfernt, wenn es Trade Republic anweist. Vorteilhaft deswegen, dass eingehende Zahlungen schneller vom System bearbeitet werden können, sofern man von einem Girokonto aus überweist, wo nicht alle Vornamen gespeichert werden, was bei mir der Fall ist. Denn die Deutsche Kreditbank (DKB) führt als Kundennamen ebenfalls nicht den vollen Namen von mir und so kann es auch zu keine Abweichungen kommen zwischen Überweiser (DKB zur Trade Republic/solarisBank) und Empfänger kommen, da beide Namen (DKB/solarisBank) übereinstimmen. Denn man darf bekanntlich nur vom eigenen Girokonto aus Geld zur Trade Republic senden. Bei Abweichungen des Namens (Hausbank: Vorname Nachname; solarisBank: Vorname Zweitname Nachname) kann die eingehende Überweisung abgelehnt werden, im Idealfall wird es aber vorher manuell überprüft und doch freigegeben – aber das alles kostet manchmal wertvolle Zeit. [affcoups id=„116438”]