Ein junger Vater hatte in einem Zug nach Hagen mehrmals die Notbremse getätigt, nachdem er sein Baby ungewollt am Dortmunder Hauptbahnhof zurück lassen musste.
Die Türen des RE 4 schlossen sich und zurück blieb ein 1 1/2‑jähriges Kind auf einem Bahnsteig im Dortmunder Hauptbahnhof. Das ließ den 23-jährigen Vater verständlicherweise in Panik geraten, weshalb er dann dreimal die Notbremse betätigte. Das Kind war zu diesem Zeitpunkt schon in der Obhut der Bundespolizei.
Der 23-jährige nigerianische Staatsangehörige wollte zusammen mit seiner Familie am Sonntag gegen 11:30 Uhr den RE 4 nach Hagen nutzen. Nach Ankunft des Zuges verstaute der Mann den Kinderwagen im Abteil. Als das Kind zusteigen wollte, schlossen sich die Türen und der Zug fuhr los.
Bahnmitarbeiter, welche auf die Situation aufmerksam geworden waren, nahmen das Kind in ihre Obhut und brachten es zur Bundespolizei. Zwischenzeitlich geriet der 23-Jährige in dem Zug offensichtlich in Panik und betätigte auf dem Weg nach Hagen insgesamt dreimal die Notbremse, obwohl er durch das Bahnpersonal über den Verbleib des Kinders informiert worden war. Ob hierdurch Personen im Zug stürzten und so zu Schaden kamen, ist nicht bekannt.
In Hagen angekommen nutzte er den nächsten Zug zurück nach Dortmund wo er wenig später das Kind in seine Arme schließen konnte. Auf das mehrmalige betätigen der Notbremse angesprochen erklärte der Nigerianer, welcher der deutschen Sprache nicht mächtig ist, dass er sich durch das Zugpersonal nicht ausreichend unterstütz gefühlt habe.
Gegen den 23-Jährigen wurde ein Ermittlungsverfahren wegen Missbrauch von Nothilfeeinrichtungen eingeleitet.