Die Mehrheit der DAX-Konzerne setzt auf Gendersprache. Das ist das Ergebnis einer Umfrage unter den 30 DAX-Unternehmen.
In der anonymen Umfrage gaben zehn DAX-Konzerne an, geschlechtergerechte Sprache zu verwenden, sechs weitere planen, diese einzuführen. Zwei Unternehmen teilten mit, sich dagegen entschieden zu haben. Die anderen zwölf reagierten auch nach mehrmaliger Rückfrage nicht.
Zur Begründung wählten alle DAX-Unternehmen, die gendern, als Antwortmöglichkeit aus: „Der Einsatz geschlechtergerechter Sprache entspricht unserem Verständnis von diskriminierungsfreiem Umgang miteinander”. Die weiteren Optionen, die von keinem Unternehmen ausgewählt wurden, waren: Kunden oder Partner würden das erwarten, Mitarbeiter würden die Verwendung geschlechtergerechter Sprache erwarten, oder: „Der Einsatz geschlechtergerechte Sprache ist ein Zeitphänomen und wird vor allem Medien und öffentlichen Beobachtern erwartet”. Die beiden DAX-Unternehmen, die sich gegen die Gender-Sprache entschieden haben, gaben zur Begründung an, man halte gendergerechte Sprache für den falschen Weg oder nicht für notwendig, da man ohnehin diskriminierungsfrei arbeite. Man habe aber über die Einführung des Genderns diskutiert.
Am weitesten verbreitet ist die Sprachregelung zurzeit in der internen Kommunikation mit Mitarbeitern und in der Medienarbeit. Insgesamt neun DAX-Mitglieder gaben an, in diesen Bereichen zu gendern. Alle sechs Konzerne, die künftig gendern wollen, planen das in diesen Abteilungen ebenfalls. In der Kundenkommunikation, also in der Werbung oder den sozialen Medien, und im Kontakt mit Investoren gendern fünf bzw. sechs DAX-Konzerne, die den Fragebogen beantwortet haben. Fünf der zehn DAX-Konzerne, die gendern, geben an, „wenn möglich genderneutrale Formulierungen” zu verwenden, die anderen fünf setzen auf das Gender-Sternchen oder den Doppelpunkt.