Madrid: Spa­ni­scher Noten­bank­chef ver­langt euro­päi­sche Solidarität

Banco de Espana - Bank von Spanien - Zentralbank - Madrid Foto: Banco de Espana (Bank von Spanien), Urheber: dts Nachrichtenagentur

Der spa­ni­sche Noten­bank­chef for­dert weit­rei­chen­de Stüt­zungs­ak­tio­nen der Euro­part­ner in der Coro­na­kri­se, die er als „in der moder­nen Geschich­te bei­spiel­los” bezeichnet.

„Des­halb ist eine ehr­gei­zi­ge und koor­di­nier­te Ant­wort auf euro­päi­scher Ebe­ne erfor­der­lich. Die Aus­ga­be von Euro­bonds ist eine Mög­lich­keit, die­se euro­päi­sche Ant­wort zu geben. Wenn nicht jetzt, wann dann?”, sag­te Her­nan­dez de Cos dem „Han­dels­blatt” (Don­ners­tags­aus­ga­be).

Er hal­te es „sowohl aus Grün­den der Soli­da­ri­tät als auch der Effi­zi­enz für zwin­gend”, dass man die Haus­halts­ri­si­ken der Mit­glied­staa­ten, die sich aus der Coro­na­kri­se erge­ben, unter den euro­päi­schen Part­nern tei­le, so der spa­ni­sche Noten­bank­chef wei­ter. Er zeig­te sich auch offen dafür, dass die Euro­päi­sche Zen­tral­bank (EZB) die selbst gesteck­ten Gren­zen für Anlei­he­käu­fe anhebt. Bis­lang darf sie nicht mehr als ein Drit­tel der aus­ste­hen­den Anlei­hen eines Lan­des kau­fen. „Die­se Gren­zen hat die Wäh­rungs­be­hör­de sich selbst auf­er­legt und soll­ten über­prüft wer­den, wenn sie es der EZB erschwe­ren, ihr Man­dat zu erfül­len”, sag­te Hernán­dez de Cos.

Auch eine Zins­sen­kung der Euro­päi­schen Zen­tral­bank schließt er nicht aus. Bis­her hat die EZB davon abge­se­hen. „Unse­re Ent­schei­dun­gen basie­ren auf Pro­gno­sen, die in die­ser Kri­se mit einem hohen Maß an Unsi­cher­heit behaf­tet sind. Die Fol­gen der Kri­se sind zeit­lich begrenzt”, so der spa­ni­sche Noten­bank­chef wei­ter. Vor die­sem Hin­ter­grund erschie­nen „die jetzt getrof­fe­nen Maß­nah­men am wirk­sams­ten”. Trotz­dem hal­te man sich „im EZB-Rat die Opti­on offen, die Zin­sen zu sen­ken, soll­te es not­wen­dig sein”, sag­te Hernán­dez de Cos dem „Han­dels­blatt”.

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