Bekannterweise besitzt die Xbox einen Store, worüber man Sachen wie Apps, Filme, Spiele und vieles mehr erwerben kann. Im Ausland sind diese Dinge aber in den meisten Fällen viel preiswerter.
Als Xbox-Besitzer kennt man sicherlich den hauseigenen Store, wo man Apps, Filme, Spiele und vieles mehr erwerben kann. Manche Sachen sind kostenfrei, für viele Sachen muss man hingegen zahlen. Logisch, niemand hat was zu verschenken, erst recht die Entwickler und Publisher von Spielen nicht.
Gerade solchen Sachen sind aber außerhalb der Eurozone zum Teil massiv preiswerter, sodass ein Kauf in dessen Store sich durchaus lohnt. Leider – beziehungsweise logischerweise – gibt es hier relativ jedoch hohe Hürden, damit man beispielsweise ein gewünschtes Spiel im Ausland preiswerter kaufen kann.
Aber mit einem gewissen Trick funktioniert das aber trotzdem sehr zuverlässig, wie ich nun feststellen musste. Wie das funktioniert, kann man hier nachlesen. Zuerst sollte man aber sicherstellen, dass man neben der Konsole auch ein PC oder Laptop besitzt, der über WLAN mit dem Heimnetz verbunden ist, der im späteren Verlauf als Hot Spot fungiert.
Vorbereitung:
Zuallererst schaltet man die Konsole ein – in meinem Fall die Xbox One – und geht in die Einstellungen. Unter „System” bei „Sprache & Ort” ändert man den gewünschten Ort, in dessen Shop man shoppen möchte. In meinem Fall möchte ich das Spiel „South Park: Die rektakuläre Zerreißprobe” in Argentinien kaufen. Im Anschluss muss man die Konsole neustarten.
Währenddessen kann man sich die Programme „Connectify”, sowie „ibVPN” über die jeweilige Herstellerseite herunterladen. Alternativ findet man diese Programme auch in unserem Downloadbereich.
ibVPN:
Im Anschuss installiert man auf dem Endgerät – beispielsweise auf dem Rechner oder Laptop – das Programm „ibVPN”. In meinem Fall benutze ich das Microsoft Surface Pro 4, sowie das eben erwähnte VPN-Programm. Natürlich kann man auch irgendein anderen VPN benutzen, aber bei diesem VPN hat man nicht nur eine breite Auswahl an verschiedenen Ländern, sondern kann pro neu registrierten Benutzeraccount auch dessen Dienst 24 Stunden kostenfrei in Anspruch nehmen.
Nach Abschluss der Installation muss das Gerät neugestartet werden. Danach sollte man das Programm als Admin ausführen, damit man auch den VPN ordnungsgemäß verwenden kann. Im Startfenster kann man sich anschließend einen kostenfreien Benutzeraccount anlegen, womit man das Privileg hat, 24 Stunden lang uneingeschränkt den Service in Anspruch nehmen zu dürfen.
Hat man das erledigt, gibt man diese in dem Programm oben ein und klickt anschließend auf „Login”. Im unteren Bereich wählt man dann anschließend nur noch das Land aus, in dessen Store man shoppen möchte. In meinem Fall ist es Argentinien. Mit einem Klick auf „Connect” verbindet man sich mit dem entsprechenden Land.
Voreingestellt ist schon das VPN-Protokoll „L2TP”, welches man meiner Meinung nach einfach so belassen kann. Damit kann man auf jeden Fall nichts falsch machen und kann sich anschließend „Connectify” widmen.
Connectify:
Nachdem man die ibVPN-Geschichte hinter sich gebracht hat, installiert im Anschluss „Connectify”. Auch hier wird nach Abschluss der Installation ein Neustart vom Gerät fällig, welches man machen sollte.
Im Anschluss wird dann der Startbildschirm des Programms angezeigt und sollte die Option „Probieren Sie es aus” auswählen. Mit dieser Version kann man ein einzigen Hot Spot zur Verfügung stellen. Wer mehr und/oder auch individuelle Einstellungen vornehmen möchte, muss das Programm einmalig kaufen. Aber ist nicht zwingend notwendig.
Der angebotene Service „Erste Schritte mit Lite” muss man nicht in Anspruch nehmen. Hier reicht es völlig aus, wenn man beim Fenster oben rechts auf das „X” klickt. Sollte sich das Programm nicht geöffnet haben (rechte Seite), kann es mit einem Doppelklick in der Task-Leiste (unten rechts) beim Icon tun. Auch die dort angebotene Anleitung kann man mit einem Klick auf „X” ausblenden.
Nun muss man zunächst wieder ibVPN starten, sich einloggen und anschließend mit dem gewünschten Land sich verbinden. Nun wählt man unter „Internetfreigabe” beim Connectify-Programm nicht seine WLAN-Verbindung aus, sondern (in meinem Fall) „TAP-Windows Adapter V9”. Hier wurde vom VPN eine virtuelle Netzwerkkarte erstellt, damit das Gerät sich auch mit dem VPN verbinden und die IP-Adresse beziehen kann.
Nach Bedarf kann man noch das gewünschte Hot Spot-Passwort ändern, welches mindestens acht Zahlen/Zeichen beinhalten sollte. Den Namen des Hot Spots hingegen kann man nicht ändern, denn das ist der kostenpflichtigen Version vorbehalten. Mit einem Klick auf „Hotspot starten” wird von Connectify ein Hot Spot bereitgestellt.
Verbinden:
Ist das alles erledigt, hat man schon mal das Meiste und Nervigste hinter sich gebracht. Nun heißt es, dass man seine Konsole mit dem eben erstellten Hot Spot verbindet. Dazu öffnet man wieder die Xbox-Einstellungen, navigiert nach „Netzwerk” und anschließend auf „Netzwerkeinstellungen”.
Unter „Drahtloses Netzwerk konfigurieren” sollte man dann den Hot Spot bereits schon sehen. Mit einem Klick auf die Verbindung (in meinem Fall „Connectify-me”) muss man das zuvor festgelegte Passwort angeben und schon ist man mit dem Hot Spot verbunden.
Tipp: Verbindet man sich zuerst mit seinem Smartphone mit dem Hot Spot, kann vorher schon abchecken, ob man wirklich die IP-Adresse vom VPN hat. Dazu gibt es viele Seiten, die die aktuell verwendete Adresse anzeigt. Sucht einfach in einer Suchmaschine nach Wahl nach solch einer Webseite.
Shoppen:
Nun kann man den Store öffnen und wird feststellen, dass das Meiste zwar in der Landessprache angezeigt wird, aber länderspezifische Aktionen halt eben nicht. Aber das sollte uns nicht besonders interessieren, denn wir möchten ja Apps oder Spiele in dessen Land preiswerter einkaufen.
Dazu muss man nun einfach nur noch das Spiel suchen und anschließend kaufen. In meinem Fall ist es – wie bereits schon erwähnt – das neue South Park-Spiel für 799 argentinische Peso ($ 799 ARS), das umgerechnet rund 38,68 Euro sein sollten. Das Spiel kostet in Euro stolze 69,99 Euro, was ein Ersparnis von rund 31,31 Euro ist.
Bezahlen kann man dort entweder mit PayPal oder auch mit der Kreditkarte. Eins von beiden sollte aber schon vorher im Microsoft-Benutzerkonto hinterlegt sein und nicht erst während des Kaufs gleich/jetzt neu angeben. In meinem Fall habe ich die DKB VISA-Card verwendet, die auch in meinem Konto so als deutsche Kreditkarte hinterlegt ist.
Abschließend:
Da man nun (in meinem Fall) das Spiel im argentinischen Xbox One-Store gekauft hat, kann die ganzen Änderungen wieder rückgängig machen. Sprich, zuerst die Konsole wieder mit seinem Heimnetzwerk zurück verbinden, danach die Region (Ort) wieder auf Deutschland stellen, sowie ibVPN und Connectify beenden, gegebenenfalls deinstallieren.
Startet man anschließend die Konsole wieder neu – was man eh machen muss, da man zum Schluss die Region wieder zurückgestellt hat – kann nun mit voller Geschwindigkeit den Rest des Spiels herunterladen. Sollte das Spiel sich nicht von selbst weiter herunterladen, geht man einfach in den (deutschen) Store, sucht das Spiel und klickt anschließend auf „Verwalten”. Dort kann man den Download fortsetzen, beziehungsweise (neu) starten.
Welche Spiele in welchem Land aktuell am preiswertesten ist, lässt sich mittlerweile sogar sehr einfach herausfinden. Im Internet gibt es einige Preissuchmaschinen, die darauf spezialisiert sind, den Preis eines Spiels von allen Ländern anzuzeigen. Dementsprechend kann man auch die Anleitung von mir in diesem Beitrag hier verwenden und das entsprechenden Land (Konsole und VPN) einstellen und anschließend das Spiel in dessen Land beziehen.
Natürlich muss nicht alles in Argentinien alles am preiswertesten sein, aber in meinem Fall war es das mit dem South Park-Spiel eben. Sucht daher einfach in einer Suchmaschine nach Wahl nach einer Preissuchmaschine für Xbox One-Spiele.
Sollte das gewählte Land nicht bei ibVPN vorhanden kann – was durchaus vorkommen kann – kann man natürlich auch ein anderes VPN-Programm nehmen. Welches man nimmt, ist völlig egal. Hauptsache man hat letztendlich die IP-Adresse des Landes.
Aus moralischer Sicht möchte ich noch hinzufügen, dass der Beitrag hier kein Freifahrtschein soll, ab sofort ausnahmslos alles im ausländischen Store zu beziehen. Der Kauf war das erste Mal für mich und das auch nur um zu testen, ob das so funktioniert, wie ich es mir gedacht habe.
Wenn ihr etwas kaufen möchtet und beispielsweise die Entwickler und Publisher dahinter mögt und unterstützen möchtet, dann verwendet bitte die reguläre Methode, um es zu kaufen. Denn letztendlich „cheatet” man ja damit (was nicht illegal ist, aber aus moralischer Sicht schon fragwürdig) und für die Entwickler und Publisher springt unter Umständen weniger Geld in die Kasse.
Ich kann aber durchaus verstehen, dass man diesen Trick von mir nachgeht. Für ein Spiel stolze 69,99 Euro (in meinem Fall) zu blättern ist wirklich heftig. Normalerweise hätte ich nun gewartet, bis das Spiel im Angebot ist und dort erst zugeschlagen. Aber das muss jeder für sich entscheiden.