Ukrai­ne: Mehr als 300 Mil­li­ar­den Dol­lar Ent­schä­di­gung gefordert

Flagge - Russlannd - Trikolore - Panslawische Farbe - Fahnenmast Foto: Trikolore Flagge von Russland, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Die Ukrai­ne strebt einen inter­na­tio­na­len Ver­trag an, um von Russ­land mehr als 300 Mil­li­ar­den Dol­lar Kom­pen­sa­ti­on für Kriegs­schä­den einzutreiben.

„Unser Ziel ist es, auf einer Son­der­sit­zung der UN-Gene­ral­ver­samm­lung im Okto­ber eine Reso­lu­ti­on zu errei­chen, die den Grund­stein für einen inter­na­tio­na­len Wie­der­gut­ma­chungs­me­cha­nis­mus legen wird”, sag­te der ukrai­ni­sche Jus­tiz­mi­nis­ter Denys Mali­us­ka den Zei­tun­gen der Fun­ke-Medi­en­grup­pe (Frei­tag­aus­ga­ben). „Wir wol­len eine Kom­pen­sa­ti­on für alle Schä­den, die Russ­land in der Ukrai­ne durch sei­nen Angriffs­krieg ver­ur­sacht hat. Die direk­ten Schä­den etwa durch die Zer­stö­rung von Infra­struk­tur, Wohn­ge­bäu­de oder Indus­trie betra­gen der­zeit mehr als 300 Mil­li­ar­den Dol­lar”, so Mali­us­ka. „Hin­zu kom­men Umwelt­schä­den und per­sön­li­che Schä­den, die den Kriegs­op­fern zuge­fügt wur­den, die der­zeit nicht ermes­sen wer­den kön­nen. Wir gehen davon aus, dass Hun­dert­tau­sen­de Men­schen auf­grund des Krie­ges gestor­ben sind. Die Ange­hö­ri­gen haben ein Anrecht auf Ent­schä­di­gung”. Der ukrai­ni­sche Jus­tiz­mi­nis­ter for­dert hier­zu auch den Zugriff auf die Reser­ven der rus­si­schen Zen­tral­bank in Höhe von rund 300 Mil­li­ar­den Dol­lar, die bereits in den G7-Staa­ten ein­ge­fro­ren sind. „Zwei­tens soll­ten aus­län­di­sche Ver­mö­gens­wer­te rus­si­scher Staats­un­ter­neh­men wie Gaz­prom oder Ros­neft in die­sen Fonds fließen”.

Dar­über hin­aus sol­le auch das Geld von Aus­lands­kon­ten rus­si­scher Olig­ar­chen und deren Ver­mö­gen her­an­ge­zo­gen wer­den. Nach der UN-Son­der­set­zung soll­ten Ver­hand­lun­gen mit Regie­run­gen über die Abfas­sung und Rati­fi­zie­rung eines Abkom­mens statt­fin­den, sag­te Mali­us­ka den Fun­ke-Blät­tern. „In dem inter­na­tio­na­len Ver­trag müss­ten die Grün­de zur Auf­he­bung staat­li­cher Immu­ni­tät für die Aus­lands­ver­mö­gen eines Aggres­sor­staa­tes wie Russ­land fest­ge­legt wer­den.” Danach soll­te eine inter­na­tio­na­le Kom­mis­si­on zur Prü­fung von Anträ­gen auf Scha­dens­er­satz an die betrof­fe­nen Per­so­nen und die Regie­rung der Ukrai­ne gebil­det wer­den. Auf der Grund­la­ge des inter­na­tio­na­len Ver­trags soll­ten Ände­run­gen an der natio­na­len Gesetz­ge­bung jedes Lan­des vor­ge­nom­men wer­den, das dem Ver­trag bei­tre­te, so Mali­us­ka. „Wir rufen Deutsch­land auf, in der UN-Voll­ver­samm­lung dies zu unter­stüt­zen und für die Reso­lu­ti­on zu Repa­ra­tio­nen und Beweis­si­che­rung des Scha­dens zu stim­men”, beton­te der Minis­ter. „Deutsch­land soll­te ande­re Län­der auf­for­dern, sei­nem Bei­spiel zu fol­gen. Ande­re EU-Län­der wür­den sofort mit­ma­chen – das wäre ein ‘game-chan­ger‘. Bis­lang kam von der Bun­des­re­gie­rung kein Signal in die­se Richtung”.

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