In letzter Zeit beschäftige ich mich mal wieder mit meiner Xbox One und spiele seither auch mal wieder Spiele im Multiplayer-Modus. Gerade das Letztere schien fast unmöglich zu sein, weil ständig die Verbindung zum Spiele-Server unterbrochen wurde. Letztendlich stellte sich heraus, dass meine FRITZ!Box dafür verantwortlich ist.
Nachdem ich das Spiel „Rise of the Tomb Raider” komplett durchgespielt habe im Story-Modus, testete ich mal die zehn-Stunden Demo von „Need for Speed” an und musste feststellen, dass das auf Dauer nichts mit uns beiden werden kann.
Denn so alle gefühlte fünf Minuten (waren meistens so alle 15 Minuten) wurde die Verbindung vom EA-Server unterbrochen. Ein genaueren Grund wurde nicht angegeben. Anfangs dachte ich, dass das einfach an EA liegt, wie so sonst auch immer. Wer sich mit EA mal näher beschäftigt hat, wird wohl diese Aussage nachvollziehen können.
Nach paar Stunden im Dauerflug wurde es mir dann irgendwie zu blöd, hatte die Xbox per WLAN getrennt (FRITZ!Repeater) und dann letztendlich via DLAN (FRITZ!Powerline) angeschlossen gehabt. Während ich das auch noch in den Einstellungen der Xbox eingerichtet habe, hatte ich aus Interesse auch mal den Multiplayer-Modus-Test ausgeführt.
Ständig kam die Meldung, dass die Xbox via Teredo Probleme hat, eine Verbindung aufzubauen – Port 3544 ist dicht („Teredo IP-Adresse kann nicht abgerufen werden”). Anschließend einfach mal den Port freigeschalten und den Test erneut durchgeführt. Wieder Fehlanzeige.
So wirklich ganz nachvollziehen konnte ich es bis dato immer noch nicht. Denn in der Vergangenheit hatte ich nie Probleme mit dem Online-Modus und die ganzen Verbindungsabbrüche hab ich einfach mal EA in den Schuhen geschoben – was gar nicht so unwahrscheinlich wäre, weil EA.
Danach einfach mal in der Suchmaschine „Xbox One Teredo” eingegeben und sehe direkt, dass AVM (Hersteller der FRITZ!-Serien) ein Beitrag veröffentlicht hat, dass die das Teredo-Protokoll in der neusten FRITZ!Box (7490) sperren.
Die Begründung: „Die Xbox One nutzt bei Online-Spielen nicht die bereits bestehende Internetverbindung über das Internet Protocol Version 6 (IPv6), sondern versucht eine eigene IPv6-Verbindung über das Teredo-Protokoll herzustellen. Dieses Verhalten der Xbox widerspricht dem Teredo-Standard (RFC 4380 Abschnitt 5.5).” Daher ist in der neuesten Firmware des Routers 7490 Teredo automatisch auf der Blocklist.
Unter „Internet” > „Filter” > „Listen” > „Teredo-Filter aktiv” kann man die Sperre rausnehmen lassen. Anschließend auf „Übernehmen” klicken und schon funktioniert es wieder. Beachtet dabei, dass die Verbindung zum Internet kurz unterbrochen wird, wenn man die Änderung dort vornimmt.
Anschließend wieder das Spiel im Online-Modus ausprobiert und siehe da, es funktioniert. Laut AVM werden sie die standesgemäß gesetzte Sperre bald ausweiten als Update auf alle Router und nicht nur bei der FRITZ!Box 7490.
Klar, in der „heutigen Zeit” ist Teredo ziemlich schwachsinnig und unter Umständen auch mit Vorsicht zu genießen, jedoch dachte sich Microsoft wohl nichts schlimmes dabei, weil der 0815-User nicht mal weiß, dass man unter Umständen bestimmte Ports freischalten muss (und wie das geht), um die Xbox im vollen Umfang zu benutzen und mit Teredo dieses Problem komplett umgangen werden kann.
Spätestens, wenn AVM den Filter auf allen Router ausweitet, sollte Microsoft dagegen handeln, weil dann nicht nur die „nur 6% der Betroffenen, die eine native IPv6-Verbindung” davon betroffen sind und gleichzeitig eine 7490 haben, sondern weitaus mehr Leute.