Ber­lin: Deut­sche Post plant den Corona-Notfallbetrieb

Deutsche Post - Postbotin - Fahrrad Foto: Mitarbeiterin der Deutsche Post auf einem Fahrrad, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Die Deut­sche Post hat einen Not­fall­plan für den Fall erar­bei­tet, dass es im Zuge der Coro­na­kri­se zu wei­te­ren Ein­schrän­kun­gen kommt.

Die „Not­fall Pla­nung Betrieb Covid-19” lis­tet auf 20 Sei­ten auf, wel­che Zustell­ar­beit in Qua­ran­tä­ne-Gebie­ten erfol­gen kann, berich­tet die „Welt am Sonn­tag”. Dem­nach wer­den in „geschlos­se­nen Gebie­ten” in extre­men Situa­tio­nen ledig­lich Ein­schrei­be­brie­fe und Sen­dun­gen an Post­be­vor­rech­tig­te in der Zustel­lung blei­ben. „Aus­schließ­lich Prio-Pro­dukt­grup­pe 50 oder 51”, heißt es in den Anweisungen.

Gemeint sind Behör­den oder Gesund­heits­ein­rich­tun­gen. Selbst in Extrem­si­tua­tio­nen muss die Post laut dem „Gesetz zur Sicher­stel­lung von Post­dienst­leis­tun­gen” die Belie­fe­rung bestimm­ter Berei­che auf­recht­erhal­ten – etwa der Bun­des- und Lan­des­re­gie­run­gen, Jus­tiz, Bun­des­wehr oder aus dem Gesund­heits­we­sen. Dies sind so genann­te „post­be­vor­rech­tig­te Kunden”.

Unter­schie­den wird in dem Plan laut der „Welt am Sonn­tag” zwi­schen dem Nor­mal­be­trieb mit einem Kran­ken­stand bei der Post von weni­ger als zehn Pro­zent, einem ein­ge­schränk­ten Betrieb mit einer Quo­te von bis zu 30 Pro­zent Erkrank­ten und drit­tens einem stark ein­ge­schränk­ten Betrieb mit noch höhe­ren krank­heits­be­ding­ten Aus­fäl­len. So ist zum Bei­spiel die Zahl der Zustell­ta­ge in dem drit­ten Sze­na­rio geregelt.

Ab einem Kran­ken­stand von 30 Pro­zent kom­men Brie­fe und Pake­te noch an drei Tagen nach Hau­se, ab 60 Pro­zent an zwei Werk­ta­gen. Ab 80 Pro­zent sol­len die Post­bo­ten nur noch an einem Wochen­tag Sen­dun­gen aus­tra­gen. Bei Per­so­nal­knapp­heit will die Post dem Plan zufol­ge auch Mit­ar­bei­ter aus den Büros in die Sor­tier­zen­tren schicken.

Der „worst case”, der schlimms­te Fall, wird so beschrie­ben: „Nach Erschöp­fung Lager­ka­pa­zi­tä­ten” kommt der „Annah­me­stopp”, heißt es. Unter der­ar­ti­gen Bedin­gun­gen müs­sen dann Mil­lio­nen an Sen­dun­gen ein­ge­la­gert wer­den. „Puf­fe­rung von Sen­dun­gen gemäß Stu­fen­plan”, heißt es in dem Plan.

Allein für Brie­fe sind Kapa­zi­tä­ten von 200 Mil­lio­nen Sen­dun­gen vor­ge­se­hen. Dafür sol­len zusätz­li­che Lager­hal­len ange­mie­tet wer­den, inklu­si­ve einer Bewachung.

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