Bun­des­tag: Umstrit­te­ne Urhe­ber­rechts­re­form beschlos­sen worden

Deutscher Bundestag - Parlament - Deutschland - Platz der Republik - Berlin Foto: Deutscher Bundestag am Platz der Republik (Berlin), Urheber: dts Nachrichtenagentur

Der Bun­des­tag hat die umstrit­te­ne Urhe­ber­rechts­re­form der Bun­des­re­gie­rung beschlossen.

Der ent­spre­chen­de Gesetz­ent­wurf wur­de am Don­ners­tag mit den Stim­men der Gro­ßen Koali­ti­on auf den Weg gebracht. Die Grü­nen ent­hiel­ten sich, alle ande­ren Frak­tio­nen stimm­ten dage­gen. Damit wird die Urhe­ber­rechts­richt­li­nie der EU umge­setzt. Das Gesetz muss noch durch den Bun­des­rat, wobei es bis zum 07. Juni 2021 in Kraft getre­ten sein muss.

Mit der Reform wird die urhe­ber­recht­li­che Ver­ant­wort­lich­keit von Upload-Platt­for­men für die von ihren Nut­zern hoch­ge­la­de­nen Inhal­te neu geord­net. Bereits die Ver­hand­lun­gen über die EU-Richt­li­nie waren von schar­fer Kri­tik beglei­tet wor­den, wobei es unter ande­rem um den Ein­satz soge­nann­ter Upload-Fil­ter ging. Das Kern­stück der Reform ist die urhe­ber­recht­li­che Ver­ant­wort­lich­keit von Upload-Platt­for­men. Die­se sol­len künf­tig krea­ti­ve Inhal­te lizen­zie­ren, die von Usern auf den Platt­for­men geteilt werden.

Das deut­sche Gesetz erlaubt die Nut­zung urhe­ber­recht­lich geschütz­ter Wer­ke vor allem zu den Zwe­cken von Zitat, Kari­ka­tur sowie Par­odie. Im Gesetz­ge­bungs­ver­fah­ren wur­den unter ande­rem die urhe­ber­recht­li­chen Haf­tungs­ri­si­ken für Online-Platt­form gemin­dert, um soge­nann­tes „Over­blo­cking” zu ver­mei­den. Die Bun­des­re­gie­rung konn­te aller­dings vie­le Kri­ti­ker nicht zufrie­den­stel­len. Für Unmut sorgt unter ande­rem die Schwel­le, bei der von einer „gering­fü­gi­gen Nut­zung” von Wer­ken Drit­ter gespro­chen wird. Hier gel­ten Nut­zun­gen von bis zu 15 Sekun­den Film oder Ton, 160 Zei­chen Text und 125 Kilo­byte einer Foto- oder Gra­fik­da­tei als Grenzen.

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