Dreieinhalb Wochen vor Auslaufen der ÖPNV-Rabattaktion bahnt sich womöglich doch eine Verlängerung des 9‑Euro-Tickets im Nahverkehr an.
„Endlich bewegt sich die FDP beim 9‑Euro-Ticket. Wir sind zu Gesprächen über die kurzfristige Verlängerung und eine dauerhafte Nachfolgeregelung bereit”, sagte NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung” (Samstagausgabe). Der Grünen-Politiker reagierte damit auf entsprechende Signale von Bundesverkehrsminister Volker Wissing vom selben Tag.
Krischer brachte als mögliches Finanzierungsmodell für das Billigticket den Abbau des so genannten Dienstwagenprivilegs ins Gespräch. „Das bringt einen doppelten Nutzen für Klimaschutz und nachhaltige Mobilität und ist obendrein sozial gerecht”, sagte er. Mit dem Dienstwagenprivileg ist gemeint, dass Unternehmen die Kosten für Firmenautos und Treibstoff steuerlich absetzen können. Das macht Dienstwagen für Beschäftigte besonders günstig.
Für die Verkehrsbetriebe wächst derweil der Druck, die Rabattaktion im September technisch zu verlängern. „Sollte es eine Anschlusslösung geben, müsste diese zügig in den kommenden Tagen ausgestaltet werden”, sagte ein Sprecher der Duisburger Verkehrsgesellschaft DVG der WAZ. Das 9‑Euro-Ticket gilt als großer Erfolg. Seit Juni wurden allein im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr drei Millionen Tickets verkauft, bundesweit sind es 21 Millionen. Hinzu kommen Millionen Abo-Kunden, die ebenfalls in den Genuss des Rabatts kamen.