ADAC: Zahl der Ver­kehrs­to­ten wie­der deut­lich angestiegen

Kreuz - Christentum - Flur - Türe - Krankenhaus Foto: Kreuz in einem Krankenhaus, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Die Zahl der bei einem Ver­kehrs­un­fall getö­te­ten Men­schen wird in die­sem Jahr vor­aus­sicht­lich um 8,1 Pro­zent gegen­über dem Vor­jahr steigen.

Eine ent­spre­chen­de Pro­gno­se ver­öf­fent­lich­te der ADAC am Don­ners­tag. Der Ver­ein rech­net damit, dass 2022 etwa 2.770 Ver­kehrs­to­te zu bekla­gen sein wer­den, im Vor­jahr lag die Zahl mit 2.562 auf einem his­to­ri­schen Tiefst­stand. Der Anstieg sei ins­be­son­de­re auf das im Ver­gleich zum Vor­jahr höhe­re Ver­kehrs­auf­kom­men zurück­zu­füh­ren, nach­dem 2021 und auch 2020 die Fahr­leis­tung auf­grund von Coro­na beding­ten Ein­schrän­kun­gen deut­lich redu­ziert war, so der ADAC. Die Jah­res­fahr­leis­tung aller Kraft­fahr­zeu­ge wer­de 2022 immer noch etwa 4,5 Pro­zent nied­ri­ger lie­gen als im Jahr 2019. Erst für das Jahr 2024 rech­net der ADAC wie­der mit dem Niveau wie vor der Pandemie.

Im Ver­gleich zu 2019 (3.046 Ver­kehrs­to­te) liegt die dies­jäh­ri­ge Zahl der Ver­kehrs­to­ten rund neun Pro­zent nied­ri­ger. Die­ser Rück­gang betref­fe alle Ver­kehrs­teil­nah­me­ar­ten – abge­se­hen vom Rad­ver­kehr. Hier sei sogar von einem leich­ten Anstieg der Ver­kehrs­to­ten gegen­über 2019 aus­zu­ge­hen, so der ADAC. Eine deut­li­che Zunah­me erwar­tet der Ver­ein für das Jahr 2022 bei den im Stra­ßen­ver­kehr ver­un­glück­ten Per­so­nen. So sei davon aus­zu­ge­hen, dass 358.000 Men­schen bei einem Unfall im Stra­ßen­ver­kehr zu Scha­den kom­men – ein Plus von fast zehn Pro­zent. Auf die Zahl der poli­zei­lich erfass­ten Unfäl­le hat­te das gestie­ge­ne Ver­kehrs­auf­kom­men offen­bar einen weit­aus gerin­ge­ren Ein­fluss, denn hier ist nur mit einem Anstieg von 3,7 Pro­zent auf 2,4 Mil­lio­nen gegen­über 2021 zu rechnen.

Unfäl­le mit Per­so­nen­scha­den neh­men aller­dings spür­bar zu: Hier regis­triert der ADAC ein Plus von 10,4 Pro­zent auf 286.000. Im „Pakt für Ver­kehrs­si­cher­heit” hat­te der Bund mit Län­dern und Kom­mu­nen das Ziel von 40 Pro­zent weni­ger Getö­te­ten im Stra­ßen­ver­kehr zwi­schen 2021 und 2030 aus­ge­ge­ben. Der Rück­schritt in die­sem Jahr mache aber mehr als deut­lich, dass grö­ße­re Anstren­gun­gen als bis­her unter­nom­men wer­den müs­sen, um die­ses Ziel zu errei­chen, so der ADAC. Ange­sichts des immer grö­ße­ren Anteils älte­rer Ver­kehrs­teil­neh­mer an der Gesamt­be­völ­ke­rung müs­se auch deren Schutz im Stra­ßen­ver­kehr stär­ker in den Fokus rücken. Zwei Drit­tel der getö­te­ten Fuß­gän­ger sind dem­nach 55 Jah­re oder älter, bei den Rad­fah­rern sind es sogar mehr als drei Vier­tel der Getöteten.

Anmer­kun­gen zum Bei­trag? Hin­weis an die Redak­ti­on sen­den.