Astra­Ze­ne­ca: Neu zuge­las­se­ner Impf­stoff deut­lich unbeliebt

Impfzentrum - Coronavirus - Termin nur mit Terminbestätigung - Januar 2021 Foto: Impfzentrum mit dem Hinweis "Zutritt nur mit Terminbestätigung", Urheber: dts Nachrichtenagentur

Neun Tage nach der Lie­fe­rung des Impf­stoffs gehen die Län­der sehr ver­hal­ten mit dem Mit­tel um und imp­fen viel weni­ger, als sie könnten.

Bun­des­weit wur­den seit 07. Febru­ar 2021 gera­de mal rund 64.869 der bis­lang 736.800 gelie­fer­ten Dosen ver­impft, wie Daten des Robert-Koch-Insti­tuts und des Gesund­heits­mi­nis­te­ri­ums vom Diens­tag zei­gen. Beson­ders zurück­hal­tend ist man in Bran­den­burg, wo gera­de erst 57 mal Astra­ze­ne­ca ver­ab­reicht wur­de, obwohl über 20.000 Dosen gela­gert sind. Und dabei müss­ten die Län­der nicht spar­sam sein, da bis Ende Febru­ar wei­te­re 1,8 Mil­lio­nen Dosen gelie­fert wer­den sol­len, und zudem das Gesund­heits­mi­nis­te­ri­um emp­fiehlt, kei­ne zwei­te Dosis für jeden Impf­ling zurück­zu­hal­ten, wie dies bei Biontech/Pfizer und Moder­na meist gehand­habt wird.

Grund für die Zurück­hal­tung der Län­der sei Ver­un­si­che­rung, ob das Mit­tel aus­rei­chend wirk­sam ist, schreibt das Maga­zin „Busi­ness Insi­der”. Stu­di­en hat­ten eine Wirk­sam­keit von 70 Pro­zent ermit­telt, rund 20 Pro­zent weni­ger als bei den Impf­stof­fen von Biontech und Moder­na. Dazu soll das Mit­tel auf­grund einer umstrit­te­nen Daten­la­ge aktu­el­ler Stu­di­en in Deutsch­land nur für unter 65-Jäh­ri­ge ver­impft wer­den. Impf­ter­mi­ne wür­den dar­um „mas­sen­haft” aus­fal­len, berich­tet „Busi­ness Insi­der” unter Beru­fung auf Krei­se des Gesund­heits­mi­nis­te­ri­ums. Eine Spre­che­rin des Saar­län­der Gesund­heits­mi­nis­te­ri­ums bestä­tigt für ihr Land: „Uns sind Fäl­le bekannt, bei denen Per­so­nen das Impf­an­ge­bot mit Astra­ze­ne­ca ableh­nen”. Die Ter­mi­ne wür­den dann an ande­re Men­schen gege­ben, da man sich aktu­ell nicht aus­su­chen kann, mit wel­chem Mit­tel man geimpft wird.

Auch der Chef eines Impf­zen­trums einer deut­schen Mil­lio­nen-Metro­po­le soll „Busi­ness Insi­der” gesagt haben, dass man wegen der Skep­sis hin­sicht­lich der Wir­kung des Mit­tels zurück­hal­tend mit dem Impf­stoff arbei­te. Selbst die Behör­den sei­en skep­tisch, sodass Impf-Ein­la­dun­gen teil­wei­se bewusst noch nicht an unter 65-Jäh­ri­ge ver­schickt wor­den sei­en, obwohl die Dosen bereit­ste­hen. Statt­des­sen kon­zen­trie­re man sich wei­ter auf die Hoch­be­tag­ten. Exper­ten ver­wei­sen dar­auf, dass auch eine Wirk­sam­keit von 70 Pro­zent im Ver­gleich mit Impf­stof­fen zu ande­ren Krank­hei­ten sehr hoch ist, und sich ver­mut­lich auch mit einem sol­chen Wir­kungs­grad die Pan­de­mie schließ­lich stop­pen las­sen könnte.

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