Die deutliche Mehrheit der Busunternehmen in Deutschland leidet nach eigenen Angaben unter einem massiven Fahrermangel.
Das geht aus der 17. Konjunkturumfrage des Bundesverbandes Deutscher Omnibusunternehmen hervor, über die die Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland” in ihren Samstagausgaben berichten. Sie wurde vom 30. November 2021 bis 16. Januar 2022 unter 722 Busunternehmern durchgeführt – darunter Verbandsmitglieder und Unternehmen, die dem BDO nicht angehören. So klagten zwei Drittel aller Unternehmen über Fahrermangel, heißt es.
Am stärksten ist der Linienverkehr beziehungsweise Öffentliche Personennahverkehr mit fast 73 Prozent der Unternehmen von einem akutem Fahrermangel betroffen. Im Jahr 2020 verzeichneten noch 42 Prozent einen Fahrermangel. Nach Schätzungen des Verbandes fehlen in den nächsten zehn bis 15 Jahren bis zu 36.000 Busfahrer, auch weil die aktuell Beschäftigten bereits in einem hohen Alter sind. Die zusätzlichen Aufgaben, die sich aus der Verkehrswende ergeben, seien dabei noch nicht eingerechnet. Nach dem ÖPNV folgen Bustouristik und Gelegenheitsverkehr mit rund 60 Prozent sowie der Fernlinienverkehr mit 50 Prozent, die über einen Fahrermangel klagen. In der Folge muss der Betrieb eingeschränkt werden: Fahrten könnten nicht mehr angeboten werden und Fahrpläne würden ausgedünnt, heißt es weiter.