Die Zahl der selbstständigen Freiberufler in Deutschland ist im vergangenen Jahr gestiegen.
Das geht aus der Freiberufler-Statistik des Bundesverbands der Freien Berufe (BFB) hervor, über die die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstagausgaben) berichten. Demnach stieg zum Jahresbeginn 2020 die Zahl der selbstständigen Freiberufler auf 1,45 Millionen an, ein Plus von 1,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Anteil der Freiberufler an allen Selbstständigen stieg dabei von 33,9 Prozent auf 34,4 Prozent an.
Mit 3,86 Millionen Arbeitnehmern arbeiteten 7,4 Prozent mehr sozialversicherungspflichtige Beschäftigte in einem Freiberufler-Team als noch zum Jahresbeginn 2019. Auch die Zahl der nicht sozialversicherungspflichtigen Familienangehörigen, die mitarbeiten, wuchs: von 308.000 auf 312.000 Personen. Bei den Auszubildenden gab es ein Plus von 1,6 Prozent auf 127.000 Azubis zum Stichtag 1. Januar 2020. Insgesamt sind somit 5,75 Millionen Personen in den Freien Berufen tätig, ein Plus von 5,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Den größten Zuwachs bei den selbstständigen Freiberuflern gab es im vergangenen Jahr an technisch-naturwissenschaftlichen Beschäftigten mit einem Plus von 2,5 Prozent auf zum Jahresbeginn 287.000 Personen.
Auch die Heilberufe (426.000 Beschäftigte, plus 1,2 Prozent) und die freien Kulturberufe (335.000, plus 0,9 Prozent) waren gefragt. Einen leichten Zuwachs von 0,8 Prozent verzeichneten die rechts‑, wirtschafts- und steuerberatenden Freiberufler auf 402.000 Beschäftigte. Wie sich die Coronakrise auf die Zahl der Freiberufler auswirkt, lasse sich laut BFB-Präsident Wolfgang Ewer noch nicht abschätzen. „Erst im kommenden Jahr werden wir entlang einer belastbaren Statistik vermessen können, welche Auswirkung die Coronakrise insbesondere auf die Gründungsdynamik in den Freien Berufen hat”, sagte Ewer den Funke-Zeitungen.
Er forderte, dass der Gründergeist gestärkt werde. „Die Politik, aber auch die Berufsorganisationen müssen einen besonderen Fokus auf Neugründungen wie auch Unternehmensnachfolgen legen und Gründer sowie Nachfolger beim Schritt in die Selbstständigkeit auch in Corona-Zeiten begleiten”, sagte Ewer. Der BFB-Präsident forderte, dass ökonomische Bildung und Unternehmertum im Schulunterricht fest verankert werden müsse, sodass „Selbstständigkeit mehr Wertschätzung” erfahre.