Ber­lin: Grü­ne ver­tei­di­gen Was­ser­wer­fer­ein­satz vor Bundestag

Corona-Demonstration - Protest - Wasserwerfer - Polizei - November 2020 - Berlin Foto: Corona-Demonstration am 18. November 2020 vor dem Bundestag (Berlin), Urheber: dts Nachrichtenagentur

Ber­lins grü­ne Spit­zen­kan­di­da­tin Bet­ti­na Jarasch hat den Was­ser­wer­fer­ein­satz gegen Demons­tran­ten vor dem Reichs­tag verteidigt.

Am Mitt­woch hät­ten Tau­sen­de gegen die Auf­la­gen ver­sto­ßen und damit die Ber­li­ner Bevöl­ke­rung gefähr­det, auch Poli­zis­ten sei­en ver­letzt wor­den, sag­te Jarasch der „Welt” (Frei­tag­aus­ga­be). „Nach mehr­ma­li­gen Auf­for­de­run­gen muss das dann Kon­se­quen­zen haben”.

Die Grü­nen hät­ten sich von Anfang an dafür ein­ge­setzt, dass Demons­tra­tio­nen auch in Pan­de­mie­zei­ten mög­lich sein müs­sen, jedoch nur „unter Auf­la­gen wie Abstän­de und Mas­ken”, sag­te Jarasch. Gleich­zei­tig sprach sie sich für eine Neu­auf­la­ge des rot-rot-grü­nen Bünd­nis­ses nach der Wahl zum Abge­ord­ne­ten­haus im kom­men­den Jahr aus. „Die­se Koali­ti­on hat viel ange­sto­ßen und wir kön­nen uns eine Fort­set­zung die­ses Bünd­nis­ses vor­stel­len”, sag­te Jarasch, aller­dings unter grü­ner Füh­rung. Zu einem mög­li­chen schwarz-grü­nen Bünd­nis äußer­te Jarasch sich ablehnend.

Spit­zen­kan­di­dat Kai Weg­ner wol­le die CDU ger­ne als libe­ra­le, moder­ne Groß­stadt­par­tei auf­stel­len: „Aber das ist die Ber­li­ner CDU bei Wei­tem nicht”, sag­te Jarasch. „Die Kan­di­da­tin, die das viel­leicht hät­te ver­kör­pern kön­nen, näm­lich Kul­tur­staats­se­kre­tä­rin Moni­ka Grüt­ters, haben sie abgeschossen”.

Vor der Kon­kur­renz durch Bun­des­fa­mi­li­en­mi­nis­te­rin Fran­zis­ka Gif­fey, der desi­gnier­ten Spit­zen­kan­di­da­tin der Ber­li­ner SPD, habe sie kei­ne Angst, sag­te Jarasch. „Im Gegen­teil. Ich freue mich auf den Wahl­kampf.” Wie sich Gif­feys Ver­zicht auf ihren Dok­tor­ti­tel und die erneu­te Über­prü­fung ihrer Dis­ser­ta­ti­on durch die FU Ber­lin aus­wirkt, woll­te Jarasch nicht bewer­ten. „Es ist Sache der SPD, wen sie in den Wahl­kampf schickt.”:

Jarasch zeig­te sich über­zeugt, der Auf­ga­be als Front­frau der Grü­nen gewach­sen zu sein. „Ich kann Ver­än­de­run­gen bewir­ken, die wir in die­ser Stadt so drin­gend brau­chen. Und zwar dadurch, dass ich Men­schen über­zeu­gen und hin­ter einem Ziel ver­sam­meln kann”, so Jarasch.

Wirt­schafts­se­na­to­rin Ramo­na Pop und Frak­ti­ons­chefin Ant­je Kapeck hät­ten sie vor­ge­schla­gen, weil ihre Fähig­kei­ten erprobt sei­en und sie dies als ehe­ma­li­ge Lan­des­vor­sit­zen­de jah­re­lang unter Beweis gestellt habe: „Sie wis­sen, was sie an mir haben.” Ihre feh­len­de Bekannt­heit pro­ble­ma­ti­sier­te sie nicht. „Ich erle­be, dass die Men­schen neu­gie­rig auf mich sind und ins Gespräch kom­men wol­len.” Als wich­tigs­te The­men nann­te sie die Ver­kehrs­wen­de, die bezahl­ba­re Stadt, eine zukunfts­fä­hi­ge Wirt­schaft und eine offe­ne Gesellschaft.

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