Biontech: Hun­dert­tau­sen­de Dosen womög­lich verschwendet

Impfung - Spritze - Biontech - Comirnaty - Coronavirus Foto: Impfspritze mit Impfstoff von Biontech, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Deutsch­land könn­te jede Woche Zehn­tau­sen­de Per­so­nen zusätz­lich gegen Covid-19 schützen.

Dies gilt, wenn die Impf­zen­tren und Arzt­pra­xen aus den Impf­stoff­fläsch­chen des Her­stel­lers Biontech sie­ben statt sechs Dosen gewön­nen – was in vie­len Fäl­len tech­nisch mög­lich ist. Das berich­tet die „Frank­fur­ter All­ge­mei­ne Zei­tung”). Der Vor­sit­zen­de der Kas­sen­ärzt­li­chen Ver­ei­ni­gung Ham­burg, Wal­ter Plass­mann, sag­te der FAZ (Diens­tag­aus­ga­be), aus jeder drit­ten Fla­sche las­se sich eine zusätz­li­che Ein­heit gewin­nen. So gerech­net, wären für die kom­men­de Woche nicht nur die geplan­ten 3,44 Mil­lio­nen Biontech-Imp­fun­gen in Deutsch­land mög­lich, son­dern noch 191.000 mehr. Aller­dings bewegt sich die Ver­ab­rei­chung der Extra­do­sis in einer Grauzone.

Das Paul-Ehr­lich-Insti­tut teil­te mit, die zusätz­li­che Ent­nah­me sei weder vor­ge­se­hen noch zuge­las­sen. Schon die im Janu­ar von der euro­päi­schen Arzei­mit­tel­be­hör­de EMA geneh­mig­te Gewin­nung von sechs statt zuvor fünf Dosen erfor­de­re spe­zi­el­le Sprit­zen und Nadeln. Nach Aus­sa­gen eines Spre­chers von Bun­des­ge­sund­heits­mi­nis­ter Jens Spahn (CDU) ist die­ser hin­ge­gen „dafür, dass auch die sieb­te Dosis aus den Fläsch­chen gezo­gen wird. Das ist aber nicht immer tech­nisch umsetzbar”.

Eine Biontech-Spre­che­rin sag­te der FAZ, die Füll­hö­he der Fläsch­chen sei immer gleich. Wie vie­le Dosen sich ent­neh­men lie­ßen, hän­ge von der Kom­bi­na­ti­on aus Sprit­zen und Kanü­len ab. Biontech pla­ne der­zeit nicht, eine Erwei­te­rung der Zulas­sung auf sie­ben Dosen zu bean­tra­gen. Das Land Baden-Würt­tem­berg spre­che sich für eine sol­che erwei­ter­te Zulas­sung aus: „Grund­sätz­lich wür­den wir eine Frei­ga­be der EMA für die sieb­te Dosis begrü­ßen”, sag­te ein Spre­cher des Gesundheitsministeriums.

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