Bun­des­po­li­zei: 49 Rechts­extre­mis­ten an Aus­rei­se gehindert

Rechtsextreme - Menschen - Demonstration - Demo - rechts Foto: Sicht auf Rechtsextreme, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Seit Novem­ber 2019 hat die Bun­des­po­li­zei 49 Rechts­extre­mis­ten die Aus­rei­se aus Deutsch­land untersagt.

Das geht aus der Ant­wort des Bun­des­in­nen­mi­nis­te­ri­ums auf eine Anfra­ge der Lin­ken-Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ten Mar­ti­na Ren­ner her­vor, über die die Zei­tun­gen des „Redak­ti­ons­netz­werks Deutsch­land” (Don­ners­tag­aus­ga­ben) berich­ten. Ins­ge­samt hat die Bun­des­po­li­zei in die­sem Zeit­raum 55 Aus­rei­se­un­ter­sa­gun­gen ange­ord­net – ein­zel­nen Neo­na­zis wur­de die Aus­rei­se aus der Bun­des­re­pu­blik dem­nach mehr als ein­mal ver­bo­ten. Als häu­figs­te Begrün­dung für die Unter­sa­gung der Aus­rei­se nennt das Minis­te­ri­um „die avi­sier­te Teil­nah­me an rechts­extre­mis­ti­schen Gedenk‑, Musik- oder Kampf­sport­ver­an­stal­tun­gen im Aus­land” und die dadurch begrün­de­te „Anse­hens­schä­di­gung der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land”. Wie vie­le Aus­rei­se­un­ter­sa­gun­gen es bis Okto­ber 2019 gege­ben hat­te, konn­te das Bun­des­in­nen­mi­nis­te­ri­um auf­grund daten­schutz­recht­li­cher Lösch­fris­ten nicht mehr mit­tei­len. Etwa die Hälf­te der Aus­rei­se­un­ter­sa­gun­gen stand in Ver­bin­dung mit der geplan­ten Teil­nah­me deut­scher Neo­na­zis an rechts­extre­men Gedenk­de­mons­tra­tio­nen in Ungarn und Bul­ga­ri­en in den Jah­ren 2020 und 2022. Das geht aus der Ant­wort der Bun­des­re­gie­rung auf eine wei­te­re par­la­men­ta­ri­sche Anfra­ge der Lin­ken hervor.

Seit dem Beginn des rus­si­schen Angriffs­kriegs in die­sem Febru­ar wur­den außer­dem ver­ein­zelt deut­sche Rechts­extre­mis­ten von der Bun­des­po­li­zei an der Aus­rei­se in die Ukrai­ne. Der Ukrai­ne-Krieg habe zuletzt aber deut­lich gemacht, dass die Behör­den gro­ße Pro­ble­me hät­ten, deut­sche Rechts­extre­mis­ten an einer Aus­rei­se zu hin­dern, sag­te die innen­po­li­ti­sche Spre­che­rin der Links­frak­ti­on im Bun­des­tag, Mar­ti­na Ren­ner, dem RND. „Die nun vor­ge­leg­ten Zah­len der gesam­ten Aus­rei­se­un­ter­sa­gun­gen der letz­ten Jah­re bele­gen dies”, sag­te Ren­ner. Es sei abso­lut not­wen­dig, dass die Sicher­heits­be­hör­den die Rei­se­be­we­gun­gen von Rechts­extre­mis­ten ins­ge­samt bes­ser in den Fokus neh­men. „In den ver­gan­ge­nen Jah­ren haben hun­der­te deut­sche Rechts­extre­mis­ten an Ver­an­stal­tun­gen oder Kund­ge­bun­gen im Aus­land teil­ge­nom­men. Die­se die­nen häu­fig als Ver­net­zungs­tref­fen und bestär­ken die Sze­ne in ihrem Han­deln”, so Ren­ner. Es sei nicht aus­rei­chend, nur im Rah­men von bekann­ten Groß­ver­an­stal­tun­gen ver­stärk­te Kon­trol­len durch­zu­füh­ren. „Aus­rei­sen müs­sen grund­sätz­lich ver­stärkt ver­hin­dert wer­den”, for­der­te die Linken-Politikerin.

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