Deut­sche Bahn: GDL-Streit ver­schärft sich und Streik rückt näher

Köln-Nippes - Deutsche Bahn - S6 Foto: Sicht auf die S-Bahn 6 in Fahrtrichtung Bergisch Gladbach (Köln-Nippes)

Am kom­men­den Diens­tag will die Lok­füh­rer­ge­werk­schaft GDL das Ergeb­nis der lau­fen­den Urab­stim­mung veröffentlichen.

GDL-Chef Weselsky geht davon aus, dass der Streik kommt. Der „Süd­deut­schen Zei­tung” (Frei­tag­aus­ga­be) sag­te er: „Wir spü­ren: Die Betei­li­gung an der Urab­stim­mung ist groß. Wir rech­nen damit, dass die Beleg­schaft „ja” zum Arbeits­kampf sagt. Die Stim­mung unter den Beschäf­tig­ten ist schlecht”. Gleich­zei­tig deu­tet er an, dass sei­ne Gewerk­schaft mas­si­ve Arbeits­nie­der­le­gun­gen plant. „Von Anfang an war klar: Es geht uns nicht nur um Nadel­sti­che”. In den ver­gan­ge­nen Jah­ren hat­ten Arbeits­kämp­fe bei der Bahn immer wie­der Mil­lio­nen Rei­sen­de und Pend­ler getroffen.

Die Bahn-Spit­ze kri­ti­sier­te die GDL am Don­ners­tag hart. „Die Coro­na-Pan­de­mie hat uns hart getrof­fen und hor­ren­de Schä­den hin­ter­las­sen”, sag­te Per­so­nal­vor­stand Mar­tin Sei­ler der „Süd­deut­schen Zei­tung”. In die­sem Jahr dro­he der Deut­schen Bahn ein Ver­lust von zwei Mil­li­ar­den Euro durch die Pan­de­mie. Ein Streik tref­fe den Kon­zern wie Bahn­rei­sen­de zu einem ver­hee­ren­den Zeit­punkt. „Kom­men Sie an den Ver­hand­lungs­tisch und füh­ren Sie mit uns ernst­haf­te Ver­hand­lun­gen”, mahn­te Sei­ler in Rich­tung GDL. „Dann fin­den wir zu Lösun­gen”. Die Deut­sche Bahn sei „zu Zuge­ständ­nis­sen bereit”.

Die Bahn und die Mobi­li­tät im Land wür­de ein Streik hart tref­fen. „Zum einen weil die Men­schen gera­de wie­der begin­nen, zu rei­sen”, sag­te Sei­ler, „aber wir haben jetzt auch eine gesell­schaft­li­che Ver­pflich­tung. Wir sind sys­tem­re­le­vant für die Mobi­li­tät in Deutsch­land.” Die Bahn habe zwei Tarif­an­ge­bo­te vor­ge­legt. Bei­de sei­en ohne Ver­hand­lun­gen abge­lehnt wor­den. Die GDL wies die Vor­wür­fe am Don­ners­tag zurück. „Die Ange­bo­te der Bahn waren nicht ver­han­del­bar”, sag­te GDL-Chef Weselsky. „Sie blie­ben weit hin­ter dem für den öffent­li­chen Dienst zurück”.

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