Deut­sche Post: Neu­er Rechts­streit um Wer­be­sen­dung Einkaufaktuell

Einkaufaktuell - Deutsche Post - Prospekte - Werbung - Supermarkt Foto: Werbung von "Einkaufaktuell" auf dem Treppenabsatz, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Der Deut­schen Post dro­hen neue recht­li­che Aus­ein­an­der­set­zun­gen wegen ihrer wöchent­li­chen Wer­be­wurf­sen­dung „Ein­kauf Aktuell”.

Eine Bür­ger­initia­ti­ve berei­tet ins­ge­samt sie­ben Kla­gen in meh­re­ren Bun­des­län­dern gegen den Kon­zern vor, berich­tet die „Welt am Sonn­tag”. Dar­in geht es um die Fra­ge, ob die Post­bo­ten Haus­hal­ten die Wer­be­post in den Brief­kas­ten ste­cken dür­fen, auch wenn die Bewoh­ner dem Erhalt schrift­lich wider­spro­chen haben.

Die Initia­ti­ve hofft, auf die­se Wei­se ein Grund­satz­ur­teil erstrei­ten zu kön­nen – das Haus­hal­ten eine unkom­pli­zier­te Abmel­dung vom Erhalt der Wer­bung ermög­li­chen soll. Für die Post wür­de dies bedeu­ten, dass das Geschäfts­mo­dell auf der Kip­pe stünde.

Die Post lie­fert nach eige­nen Anga­ben jede Woche rund 20 Mil­lio­nen Exem­pla­re von „Ein­kauf Aktu­ell” aus. In den Wer­be­pro­spek­ten schal­ten Unter­neh­men Anzei­gen. Mit die­sem Geschäft soll die Post angeb­lich pro Jahr einen Umsatz von rund 300 Mil­lio­nen Euro erzie­len, schreibt die Zei­tung. Der Kon­zern selbst gibt kei­ne Umsatz- und Gewinn­zah­len für die­sen Geschäfts­be­reich heraus.

Die Bür­ger­initia­ti­ve „Letz­te Wer­bung” beklagt, dass durch die Wer­be­post in gro­ßem Umfang Plas­tik­müll und Alt­pa­pier anfal­len. Nach Anga­ben von For­schern soll „Ein­kauf Aktu­ell” etwa für die Hälf­te allen Papier­mülls ver­ant­wort­lich sein, der pro Monat in den Brief­käs­ten der Deut­schen lan­det. Die Deut­sche Post ant­wor­te­te auf Fra­gen der „Welt am Sonn­tag”, sie ermög­li­che Kun­den bis­her nicht die schrift­li­che Kün­di­gung, weil es in einem Mas­sen­ge­schäft „nicht mög­lich sei, ein­zel­ne Emp­fän­ger über Namens­lis­ten auszunehmen”.

Die Plas­tik­fo­lie um die Wer­be­hef­te sei­en not­wen­dig, damit die Hef­te „voll­stän­dig und nicht ver­dreckt oder nass” beim Emp­fän­ger ankä­men. All­ge­mei­ne Schil­der Mehr­fa­mi­li­en­häu­sern, die die Wer­bung ver­bie­ten, wer­den von den Post­bo­ten igno­riert, weil es sein kön­ne, dass ein­zel­ne Bewoh­ner die Wer­be­pro­spek­te haben wol­len, hat die Post schon bei Rechts­strei­te­rei­en in der Ver­gan­gen­heit argu­men­tiert. Oft­mals lan­den die Pro­spek­te ein­fach auf dem Treppenabsatz.

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