DIW: Fratz­scher sieht kein Pro­blem durch Lohn-Preis-Spirale

Kellner - Bedienung - Kunden - Frauen - Cafeteria - Sitzplätze - Draußen Foto: Kellner bedient Kunden an einer Cafeteria, Urheber: dts Nachrichtenagentur

DIW-Prä­si­dent Mar­cel Fratz­scher warnt vor einer Panik vor der soge­nann­ten Lohn-Preis-Spirale.

Vor einer sol­chen hat­ten etwa die Bun­des­bank und Finanz­mi­nis­ter Chris­ti­an Lind­ner gewarnt. „Weder gibt es Anzei­chen für eine Lohn-Preis-Spi­ra­le, noch könn­te eine sol­che in der Struk­tur des deut­schen Arbeits­markts dau­er­haft Bestand haben”, schreibt Fratz­scher in einem Gast­bei­trag für das Maga­zin „Busi­ness Insi­der”. Ordent­li­che Lohn­er­hö­hun­gen sei­en nicht nur das bei Wei­tem bes­te Instru­ment, mit dem sich Men­schen mit mitt­le­ren und gerin­gen Ein­kom­men gegen die Infla­ti­on schüt­zen könn­ten, son­dern es sei auch für die gesam­te Wirt­schaft hilf­reich, wenn Men­schen auf die­se Wei­se ihren Kon­sum aufrechterhielten.

Die Sor­ge, der höhe­re Min­dest­lohn von 12 Euro könn­te zu Arbeits­lo­sig­keit füh­ren, sieht er nicht: Mehr als zwei Mil­lio­nen Stel­len sei­en unbe­setzt und Unter­neh­men such­ten hän­de­rin­gend nach Beschäf­tig­ten aller Qua­li­fi­ka­tio­nen. Auch sieht er nicht, dass die Gewerk­schaf­ten über­zo­ge­ne Lohn­for­de­run­gen stell­ten. Kehr­sei­te eines höhe­ren Min­dest­lohns sei eine Preis­er­hö­hung um 0,4 bis 0,5 Pro­zent­punk­te, pro­gnos­ti­ziert Fratz­scher. Dies wir­ke sich direkt auf die Prei­se in vie­len Dienst­leis­tungs­bran­chen, im Super­markt, im Café oder bei der Gebäu­de­rei­ni­gung aus. Vie­le Ver­brau­cher sei­en jedoch gewillt, dies zu zah­len, denn es sei „eine sozi­al wün­schens­wer­te und not­wen­di­ge Preis­an­pas­sung”. Fratz­scher: „Die Löh­ne dürf­ten in die­sem Jahr im Durch­schnitt um 4,5 Pro­zent stei­gen, bei einer Infla­ti­on von acht bis zehn Pro­zent. Das bedeu­tet, dass die Real­löh­ne um vier Pro­zent oder mehr schrump­fen werden”.

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