Gewerk­schaft: Streit zwi­schen EVG und GDL spitzt sich zu

Deutsche Bahn - Sitzplatz - Reservierung - München-Halle - ICE - Platz 102 104 Foto: Sitzplatzreservierung bei der Deutschen Bahn (München - Halle), Urheber: dts Nachrichtenagentur

Der Streit zwi­schen den bei­den kon­kur­rie­ren­den Bahn-Gewerk­schaf­ten spitzt sich zu.

Klaus-Die­ter Hom­mel, Chef der Eisen­bahn- und Ver­kehrs­ge­werk­schaft, for­dert laut eines Berichts des „Redak­ti­ons­netz­werks Deutsch­land” den Rück­tritt sei­nes Kon­kur­ren­ten Claus Weselsky von der Gewerk­schaft deut­scher Loko­mo­tiv­füh­rer. Hom­mel sag­te dem RND: „Ein Gewerk­schafts­vor­sit­zen­der, der öffent­lich Kün­di­gun­gen for­dert, muss zurück­tre­ten. Das hat Claus Weselsky getan”. Der GDL-Chef hat­te im „Tages­spie­gel” Kün­di­gun­gen im Per­so­nal­be­reich der Deut­schen Bahn gefor­dert. Da habe die Bahn „viel zu vie­le Leu­te an Bord, die machen vor allem Pro­jek­te zur Selbst­be­schäf­ti­gung, min­des­tens die Hälf­te davon ist ver­zicht­bar”, sag­te er. „Das ist schlicht und ergrei­fend gegen die Inter­es­sen der Beschäf­tig­ten gerich­tet”, kon­ter­te Hom­mel. „Das ist gewerkschaftsfeindlich”.

Seit Mona­ten strei­ten EVG und GDL über die Vor­herr­schaft bei den mehr als 200.000 deut­schen Beschäf­tig­ten im Kon­zern Deut­sche Bahn. Seit 1. Janu­ar 2021 gilt bei der DB das Tarif­ein­heits­ge­setz. Dem­nach kom­men in den ein­zel­nen Betriebs­tei­len nur die Tarif­ver­trä­ge der­je­ni­gen Gewerk­schaft infra­ge, die dort mehr Beschäf­tig­te ver­tritt. Die EVG hat ihre Mit­glie­der­zah­len bei einem Notar hin­ter­legt, die GDL hat das nicht getan.

Am Don­ners­tag will die DB bekannt geben, in wel­chen Betriebs­tei­len die ein­zel­nen Gewerk­schaf­ten die Mehr­heit haben. Hom­mel ist zuver­sicht­lich. „Wir stel­len in der über­wie­gen­den Anzahl der Betrie­be die Mehr­heit. Weselsky hat die Wei­chen in sei­ner Gewerk­schaft falsch gestellt”.