Hartz-IV: Sank­tio­nen auf nied­ri­gem Niveau leicht gestiegen

Jobcenter - Jobcenter Halle - Saale - Bundesagentur für Arbeit - Schild - Logo - Wand Foto: Das Jobcenter in Halle (Saale), Urheber: dts Nachrichtenagentur

Die Zahl der Sank­tio­nen gegen Hartz-IV-Emp­fän­ger ist im ver­gan­ge­nen Jahr auf nied­ri­gem Niveau leicht gestiegen.

Ins­ge­samt spra­chen die Job­cen­ter 193.700 Sank­tio­nen gegen erwerbs­fä­hi­ge Leis­tungs­be­rech­tig­te aus, teil­te die Bun­des­agen­tur für Arbeit am Mon­tag mit. Die Zahl der Leis­tungs­min­de­run­gen stieg damit im Ver­gleich zum Vor­jahr um 22.600. Sie lie­ge aber wei­ter­hin erheb­lich unter dem Niveau vor der Pan­de­mie, so die BA. Im Jahr 2019 waren noch 806.800 Min­de­run­gen aus­ge­spro­chen wor­den. Der Rück­gang gegen­über dem Jahr 2019 resul­tiert vor allem aus der Ent­schei­dung des Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richts aus dem Jahr 2019 und den Fol­gen der Pandemie.

Einer­seits wur­de der Arbeits­markt zeit­wei­se sehr belas­tet und die Zahl an Ver­mitt­lungs­vor­schlä­gen und Qua­li­fi­zie­run­gen sank, ande­rer­seits gab es durch die Schutz­ver­ord­nun­gen mehr tele­fo­ni­sche und weni­ger per­sön­li­che Bera­tun­gen. Tele­fo­ni­sche Bera­tungs­ter­mi­ne wer­den ohne Rechts­fol­gen ver­schickt, ein mög­li­ches Ver­säum­nis bleibt dann fol­gen­frei. Des­we­gen sank der Anteil der Min­de­run­gen für Ter­min­ver­säum­nis­se, der sonst stets bei 75 Pro­zent lag, auf rund 52 Pro­zent. Im ver­gan­ge­nen Jahr wur­den 3,1 der Pro­zent der Leis­tungs­be­rech­tig­ten mit min­des­tens einer Sank­ti­on belegt. Umge­kehrt heißt das, 97 von 100 Men­schen kamen mit Sank­tio­nen nicht in Berührung.

Die von der Bun­des­re­gie­rung geplan­ten befris­te­ten Aus­nah­me­re­ge­lun­gen sol­len im Som­mer 2022 in Kraft tre­ten und bis zum Ende des Jah­res gel­ten. Aktu­ell ist geplant, dass ab dann kei­ne Min­de­run­gen aus­ge­spro­chen wer­den, wenn bei­spiels­wei­se eine Arbeit oder eine Maß­nah­me ver­wei­gert wird. Für Ter­min­ver­säum­nis­se ohne wich­ti­gen Grund müss­ten aber wei­ter­hin Min­de­run­gen aus­ge­spro­chen werden.

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