Karls­ru­he: Ver­fas­sungs­ge­richt bestä­tigt Gottesdienst-Verbote

Bundesverfassungsgericht - Bundesrepublik Deutschland - Karlsruhe Foto: Eingangsbereich des Bundesverfassungsgerichts (Karlsruhe), Urheber: dts Nachrichtenagentur

Das Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richt hat einen wei­te­ren Antrag gegen die Coro­na-Ein­schrän­kun­gen abge­schmet­tert – dies­mal ging es um das Ver­bot von Gottesdiensten.

Der Antrag­stel­ler ist katho­li­schen Glau­bens und hat­te die ent­pre­chen­de Ver­ord­nung der hes­si­schen Lan­des­re­gie­rung ange­grif­fen. Die gemein­sa­me Fei­er sei nach katho­li­scher Über­zeu­gung ein zen­tra­ler Bestand­teil des Glau­bens, des­sen Feh­len nicht durch Über­tra­gun­gen im Inter­net oder das indi­vi­du­el­le Gebet kom­pen­siert wer­den kön­ne, so der Kläger.

Nach Auf­fas­sung des Ver­fas­sungs­ge­richts hat der Schutz vor Gefah­ren für Leib und Leben der­zeit aber „trotz des damit ver­bun­de­nen über­aus schwer­wie­gen­den Ein­griffs in die Glau­bens­frei­heit Vor­rang vor dem Schutz die­ses Grund­rechts”, wie es in der Ent­schei­dung vom Frei­tag heißt. Nach der Bewer­tung des Robert-Koch-Insti­tuts kom­me es in die­ser frü­hen Pha­se der Coro­na-Pan­de­mie dar­auf an, die Aus­brei­tung der hoch infek­tiö­sen Virus­er­kran­kung durch eine mög­lichst weit­ge­hen­de Ver­hin­de­rung von Kon­tak­ten zu ver­lang­sa­men, um ein Kol­la­bie­ren des staat­li­chen Gesund­heits­sys­tems mit zahl­rei­chen Todes­fäl­len zu ver­mei­den, so das Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richt (Beschluss vom 10. April 2020, 1 BvQ 28/20).

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