BDI: Ende der Home­of­fice- und Test­pflicht gefordert

Arbeitsecke - Schreibtisch - Stuhl - Lampe Foto: Sicht auf eine Arbeitsecke mit Schreibtisch und Stuhl, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Der Bun­des­ver­band der Deut­schen Indus­trie for­dert ein Ende der Home­of­fice- und pau­scha­len Test­pflicht in Betrieben.

Das geht aus einem 10-Punk­te-Plan des Indus­trie­ver­ban­des an die Bun­des­re­gie­rung her­vor, über den die Zei­tun­gen der Fun­ke-Medi­en­grup­pe (Mon­tag­aus­ga­ben) berich­ten. „Die Impf­fort­schrit­te in Gesell­schaft und Unter­neh­men müs­sen mit einer par­al­le­len Rück­kehr in einen nor­ma­len Geschäfts­be­trieb ver­bun­den sein”, heißt es in dem Papier. Der BDI for­dert einen Stu­fen­plan, der fest­legt, wie die auf­er­leg­ten Coro­na-Schutz­maß­nah­men in den Betrie­ben ver­rin­gert und abge­schafft wer­den kön­nen. Als Maß­stab legt der Indus­trie­ver­band die stei­gen­de Anzahl von geimpf­ten und gene­se­nen Mit­ar­bei­tern an.

Zudem dringt der BDI dar­auf, Rei­sen in einem stär­ke­ren Aus­maß als bis­her zu ermög­li­chen. Der „bestehen­de Fli­cken­tep­pich von Ansät­zen”, mit denen die Staa­ten welt­weit die Rei­se­tä­tig­keit regeln, wür­de Geschäfts­rei­sen beein­träch­ti­gen und den Wie­der­hoch­lauf der Wirt­schaft beein­träch­ti­gen. „Für den frei­en Waren- und Güter­ver­kehr müs­sen Grenz­über­trit­te bei allen Ver­kehrs­trä­gern unbü­ro­kra­tisch und rei­bungs­los ermög­licht und Ein­rei­se­re­strik­tio­nen evi­denz­ba­siert abge­baut wer­den”, heißt es in dem Papier. Dafür sol­le unter ande­rem die pau­scha­le Test­nach­weis­pflicht im Flug­ver­kehr ent­fal­len, da sie die Pro­zes­se verkompliziere.

Druck macht der Ver­band beim The­ma Digi­ta­li­sie­rung. Der Daten­schutz dür­fe nicht als „abso­lu­tes Dog­ma” gesetzt wer­den, wäh­ren­de ande­re Grund­frei­hei­ten mas­siv ein­ge­schränkt wer­den, schreibt der BDI an die Bun­des­re­gie­rung. Um Geschäfts­rei­sen zeit­nah zu ermög­li­chen, dringt der Indus­trie­ver­band auf die Ein­füh­rung eines digi­ta­len euro­päi­schen Impf­as­ses. Um die Wirt­schaft in Deutsch­land zu unter­stüt­zen, for­dert der BDI eine Aus­wei­tung der steu­er­li­chen Ver­lust­ver­rech­nung sowie bes­se­re Abschreibungsbedingungen.

Die Coro­na-Hilfs­maß­nah­men dürf­ten zudem nicht ver­früht enden. Auch müss­ten ab dem 01. Juni 2021 Betriebs­ärz­te voll­um­fäng­lich in die Impf­stra­te­gie der Bun­des­re­gie­rung ein­be­zo­gen und mit aus­rei­chend Impf­do­sen aus­ge­stat­tet wer­den. Eine kla­re Absa­ge erteil­te der BDI der dis­ku­tier­ten Frei­ga­be der Impf­stoff-Paten­te. Anstatt das Patent­recht aus­zu­he­beln, brau­che es viel­mehr eine welt­wei­te Impf­kam­pa­gne, etwa indem die Welt­han­dels­or­ga­ni­sa­ti­on WTO Export­ver­bo­te für Impf­stof­fe sowie deren Pro­duk­ti­on auf­he­be. Als Leh­re aus der Pan­de­mie for­dert der BDI zudem schon jetzt ein Pan­de­mie­schutz­kon­zept, mit dem auf künf­ti­ge Pan­de­mien reagiert wer­den kann.

BDI-Prä­si­dent Sieg­fried Russ­wurm kri­ti­sier­te gegen­über den Fun­ke-Zei­tun­gen den Über­bie­tungs­wett­be­werb der Bun­des­län­der mit ver­schie­de­nen Öff­nungs­stra­te­gien. „Die­se unsys­te­ma­ti­sche Her­an­ge­hens­wei­se beim Hoch­lauf der wirt­schaft­li­chen Akti­vi­tät erhöht Unsi­cher­heit und ver­min­dert Plan­bar­keit”, sag­te der BDI-Chef. „Es braucht viel­mehr eine kon­se­quen­te Öff­nungs­stra­te­gie, die die Gesamt­heit der deut­schen Wirt­schaft und ihrer Beschäf­tig­ten ein­be­zieht. Die Bun­des­re­gie­rung muss die Rück­kehr zur Nor­ma­li­tät von Gesell­schaft und Wirt­schaft bes­ser syn­chro­ni­sie­ren”, mahn­te Russ­wurm. Ziel müs­se eine Öff­nung der Wirt­schaft und Gesell­schaft sein, die epi­de­mio­lo­gisch zu ver­ant­wor­ten sei.

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