Kün­zels­au: Gesund­heits­äm­ter kom­men mit dem Tes­ten nicht nach

Krankenhaus - Flur - Gang - Krankenhausflur - Tropf - Türen Foto: Ein Tropf auf einem Krankenhausflur, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Die Gesund­heits­äm­ter in Deutsch­land kom­men mit dem Tes­ten von Coro­na­vi­rus-Ver­dachts­fäl­len nicht nach.

Im beson­ders stark betrof­fe­nen Hohen­lo­he­kreis in Baden-Würt­tem­berg hält man des­we­gen Tests ab sofort für „nicht zwin­gend nötig”. „Stellt ein Arzt die Sym­pto­me fest, gilt die Covid-19-Infek­ti­on als nach­ge­wie­sen”, sag­te die Lei­te­rin des Gesund­heits­amts Ant­je Haack-Erdmann.

Die Daten­la­ge im Hohen­lo­he­kreis genü­ge, um abschät­zen zu kön­nen, dass das Krank­heits­bild auf eine Coro­na­vi­rus-Infek­ti­on zurück­zu­füh­ren sei. Die­ses Vor­ge­hen sei nötig, da die Test­ka­pa­zi­tä­ten der­zeit bun­des­weit erschöpft sei­en. Recht­lich gere­gelt ist die­ses Vor­ge­hen in einer soge­nann­ten All­ge­mein­ver­fü­gung des Hohen­lo­he­krei­ses. Dort gibt es mit rund 200 Fäl­len je 100.000 Ein­woh­ner die dritt­höchs­te Dich­te an Infek­tio­nen in Deutsch­land, hin­ter dem Kreis Heins­berg in NRW (379) und dem Land­kreis Tir­schen­reuth in Bay­ern (251). Im bun­des­wei­ten Durch­schnitt war bis Sonn­tag­abend bei 31 Men­schen je 100.000 Ein­woh­nern das Virus nachgewiesen.

Auch im Boden­see­kreis kommt man mit dem Tes­ten nicht nach. Zwar gaben die Behör­den dort zuletzt 94 labor­dia­gnos­tisch bestä­tig­te Infek­tio­nen an (ent­spre­chend 43 Infek­tio­nen je 100.000 Ein­woh­ner), aber die­se Zahl sei „allen­falls nur noch ein Indi­ka­tor für die Aus­brei­tung des Virus”. „In den Labo­ren gibt es mitt­ler­wei­le War­te­zei­ten von teil­wei­se meh­re­ren Tagen und die täg­li­che Test­ka­pa­zi­tät ist begrenzt”, teil­te der Land­kreis mit. Das Gesund­heits­amt gehe davon aus, dass das Virus in der Bevöl­ke­rung zir­ku­lie­re und die Zahl der Virus­trä­ger „deut­lich höher” sei.

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