Nach dem Führungswechsel beim Elektronikhändler der Muttergesellschaft der MediaMarkt-Saturn-Märkte, setzt Aufsichtsratschef Fitschen weiter auf den Sanierungsplan.
„Es gab und gibt keine grundsätzlichen Differenzen über die Strategie”, sagte Jürgen Fitschen dem „Spiegel”. Zum Jahreswechsel sollen die vom Vorstandschef Jörn Werner vorgestellten Umbaupläne von den Gremien beschlossen und dann umgesetzt werden.
„Wir werden aber nicht alles auf einmal machen können, wir müssen priorisieren”, so der Ceconomy-Aufsichtsratschef. Es dränge allerdings die Zeit, heißt es in internen Ceconomy-Papieren, über die der „Spiegel” berichtet.
In den nächsten drei Jahren drohten fast drei Viertel des heutigen operativen Gewinns verloren zu gehen, wenn der Konzern nicht gegensteuere. Mit neuen Angeboten und niedrigeren Kosten wollte Werner bis 2022 das operative Ergebnis auf 1,2 Milliarden Euro fast verdoppeln.
Der Aufsichtsrat hatte Werner vor zwei Wochen vor die Tür gesetzt. Hintergrund seien unter anderem Differenzen gewesen zwischen Werner und Ferran Reverter – dem Chef der Media-Saturn-Holding – die das operative Geschäft führt. Gesellschafter werfen dem Aufsichtsratschef vor, er hätte für klare Weisungsbefugnisse sorgen müssen, berichtet das Nachrichtenmagazin weiter. Teile des Aufsichtsrats kritisierten zugleich, Werner habe es versäumt, Führung und Mitarbeiter von Media-Saturn in die Strategiefindung einzubinden.
Der Miteigentümer von Media-Saturn – die Beteiligungsgesellschaft Convergenta – hatte Fitschen wegen des Werner-Rauswurfs scharf kritisiert. Fitschen bemüht sich nun, die Wogen zu glätten. „Wir werden dafür sorgen, dass Convergenta die Transformation weiter mitträgt”, sagte Fitschen dem „Spiegel”.