Mün­chen: Baye­ri­sche Lan­des­bank spürt Ende des Immobilienbooms

Wohnungsklingel - Hauswand Foto: Sicht auf eine Klingel, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Die Baye­ri­sche Lan­des­bank hat in einem ihrer wich­tigs­ten Geschäfts­fel­der mit Gegen­wind zu kämpfen.

„Wir spü­ren, dass sich Kun­den in der gewerb­li­chen Immo­bi­li­en­fi­nan­zie­rung mehr zurück­hal­ten”, sag­te Bay­ern-LB-Chef Ste­phan Win­kel­mei­er dem „Han­dels­blatt” (Mon­tags­aus­ga­be). „Eini­ge Inves­to­ren las­sen auf­grund der gestie­ge­nen Finan­zie­rungs­kos­ten erwor­be­ne Grund­stü­cke brach lie­gen”. Die gewerb­li­che Immo­bi­li­en­fi­nan­zie­rung ist neben dem Fir­men­kun­den­ge­schäft und der Pri­vat­kun­den-Toch­ter DKB eine zen­tra­le Säu­le im Geschäfts­mo­dell der Münch­ner Lan­des­bank. Mit den Fir­men­kun­den rede man wegen der Fol­gen des Ukrai­ne-Kriegs, der hohen Infla­ti­on und einer dro­hen­den Rezes­si­on der­zeit „so inten­siv wie nie zuvor”, sag­te Win­kel­mei­er. „Die Unter­neh­men sind vor­sich­tig, aber nicht ver­zwei­felt”. Die aller­meis­ten Fir­men sei­en soli­de durchfinanziert.

Im ers­ten Quar­tal hät­ten die Fir­men­kun­den so vie­le Anlei­hen emit­tiert wie lan­ge nicht. „Ihre Auf­trags­bü­cher sind voll und Pro­ble­me aktu­ell noch nicht zu erken­nen.” Aller­dings mach­te Win­kel­mei­er auch deut­lich, dass sich die Situa­ti­on schlag­ar­tig ändern kann, soll­te Russ­land die Gas­lie­fe­run­gen nach Deutsch­land nach der War­tung der Ost­see­pipe­line Nord Stream 1 nicht wie­der auf­neh­men. „Soll­te es zu einem Gas­lie­fer­stopp kom­men, wür­de sich die Situa­ti­on deut­lich ver­schär­fen”, warn­te der Bay­ern-LB-Chef. Das Deut­sche Insti­tut für Wirt­schafts­for­schung gehe dann von einem Schrump­fen der hei­mi­schen Indus­trie um zwölf bis 14 Pro­zent aus. „Das wäre ein stär­ke­rer Rück­gang als in der Finanz­kri­se”, so Winkelmeier.

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