NATO: Russ­land setzt auf Hun­gers­not in ande­ren Ländern

Brot - Brötchen - Zeit für Brot - Gebäck - Lebensmittel - Essen Foto: Brot und Brötchen, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Die NATO geht davon aus, dass Russ­land durch das Zurück­hal­ten von Lebens­mit­tel­ex­por­ten Hun­gers­nö­te in Kauf nimmt, um Sank­tio­nen gegen Russ­land aufzuweichen.

Das geht aus einer ver­trau­li­chen Ana­ly­se des Bünd­nis­ses von vori­ger Woche her­vor, über die das Maga­zin „Busi­ness Insi­der” berich­tet. Russ­land wol­le dem­nach Hun­gers­nö­te als poli­ti­sche Waf­fe ein­set­zen, um betrof­fe­ne Län­der poli­tisch zu schwä­chen und so west­li­chen Sank­tio­nen zu umge­hen, heißt es in dem Papier.

Kon­kret gehen die Autoren davon aus, dass Russ­land gezielt die Lebens­mit­tel­knapp­heit erhö­he, damit der poli­ti­sche Druck in beson­ders Import-abhän­gi­gen Län­dern zuneh­me. Hin­zu kämen stei­gen­de Lebens­mit­tel­prei­se und feh­len­de Nah­rung für die Flücht­lin­ge in der Bevöl­ke­rung, die den Druck noch wei­ter anhei­zen. Unter die­sem Druck, glaubt die NATO, könn­ten dann die natio­na­len Inter­es­sen für eini­ge Län­der kurz­fris­tig wich­ti­ger wer­den, anstatt wei­ter­hin west­li­che Sank­tio­nen zu unterstützen.

Das heißt: Län­der, die beson­ders von Russ­lands Lebens­mit­teln abhän­gig sind, könn­ten anfäl­li­ger für rus­si­schen Ein­fluss wer­den. Ziel von Putin sind dabei laut Welt­kar­te der NATO der Sudan, Ägyp­ten, Äthio­pi­en, Syri­en, Afgha­ni­stan und Aser­bai­dschan. In vie­len Län­dern ist der Anteil der Flücht­lings­be­völ­ke­rung hoch, außer­dem haben sie das höchs­te Risi­ko unter der Lebens­mit­tel­knapp­heit Russ­lands zu leiden.

In die Ver­öf­fent­li­chung des Berich­tes plat­ze aller­dings die Nach­richt, dass die rus­si­sche Füh­rung mit Kiew und Anka­ra ein Sche­ma zur Frei­ga­be von Getrei­de­lie­fe­run­gen aus dem bis­her blo­ckier­ten Schwarz­meer­ha­fen Odes­sa abge­stimmt habe. „In den Hoheits­ge­wäs­sern des Nach­bar­lands über­neh­men tür­ki­sche Mili­tärs die Minen­räu­mung und sie wer­den auch die Schif­fe bis in neu­tra­le Gewäs­ser beglei­ten”, schreibt die kreml­na­he Tages­zei­tung „Iswes­ti­ja” am Mon­tag unter Beru­fung auf Regie­rungs­krei­se. Spä­ter sol­len dann rus­si­sche Kriegs­schif­fe die Getrei­de­frach­ter bis zum Bos­po­rus eskortieren.

Anmer­kun­gen zum Bei­trag? Hin­weis an die Redak­ti­on sen­den.