Ukrai­ne: Bis­her über 300.000 Flücht­lin­ge hier angekommen

Hauptbahnhof - Hinweis - Schild - Ukraine-Flüchtlinge - Zug - Februar 2022 Foto: Ankunft von Flüchtlingen aus der Ukraine, Urheber: dts Nachrichtenagentur

In Deutsch­land sind inzwi­schen über 300.000 Geflüch­te­te aus der Ukrai­ne angekommen.

Das sag­te die Bun­des­flücht­lings­be­auf­trag­te Reem Ala­ba­li-Rado­van der „Neu­en Osna­brü­cker Zei­tung” (Sams­tag­aus­ga­be). „Wir neh­men alle aus der Ukrai­ne auf, die vor den grau­sa­men Bom­ben­an­grif­fen bei uns Schutz suchen”, so die SPD-Poli­ti­ke­rin. Die meis­ten Men­schen sei­en nach Polen geflo­hen, bereits mehr als zwei Mil­lio­nen Men­schen. „Für uns ist klar, dass wir unse­ren ost­eu­ro­päi­schen Nach­barn hel­fen”. Wich­tig sei aber auch, dass wir über eine euro­pa­wei­te Ver­tei­lung spre­chen. „Ich bin sehr zuver­sicht­lich, dass wir dies­mal in Euro­pa gemein­sam soli­da­ri­scher sind als in den letz­ten Jah­ren”, so die Integrationsstaatsministerin.

Nach wie vor kämen über­wie­gend Frau­en mit ihren Kin­dern und älte­re Men­schen. „Ich fin­de es rich­tig, dass wir sie nicht an der Gren­ze kon­trol­lie­ren”, sag­te die Bun­des­be­auf­trag­te. Inzwi­schen kön­ne der Staat für die Auf­nah­me sor­gen. „Ich bedan­ke mich bei allen, die in den ers­ten Wochen Kriegs­flücht­lin­ge bei sich zu Hau­se beher­bergt haben, ihnen per­sön­lich zur Sei­te ste­hen”, so Ala­ba­li-Rado­van. „Aber wir dür­fen nie­man­den über­las­ten”. Es sei sicher kei­ne Dau­er­lö­sung, wenn eine geflüch­te­te Frau mit Kind in einem Wohn­zim­mer auf der Couch unter­kom­me. „Der Staat sorgt für Unter­kunfts­plät­ze. Der Bund hat eige­ne Lie­gen­schaf­ten mit mehr als 50.000 Plät­zen bereit­ge­stellt, Län­der und Kom­mu­nen tun das ihre”. Hin­zu kämen pri­va­te Ange­bo­te zur Unter­brin­gung etwa in Feri­en­woh­nun­gen. Das Bun­des­in­nen­mi­nis­te­ri­um habe dazu eine Koope­ra­ti­on mit gro­ßen Por­ta­len gestartet.

Besorgt reagier­te die Inte­gra­ti­ons­be­auf­trag­te auf Berich­te von ver­such­ter sexu­el­ler Aus­beu­tung. „Es lie­gen ein­zel­ne Mel­dun­gen über beun­ru­hi­gen­de, auch frau­en­ver­ach­ten­de ‘Hilfs­an­ge­bo­te’ vor, unse­re Sicher­heits­be­hör­den gehen kon­se­quent jedem Hin­weis nach, ver­fol­gen jeden Anfangs­ver­dacht”, ver­sprach sie. „Der Gedan­ke ist schreck­lich, dass Frau­en und Kin­der in die Hän­de von Kri­mi­nel­len gelan­gen könn­ten”. Die Poli­zei­en von Bund und Län­dern sei­en inzwi­schen mas­siv an Bahn­hö­fen und Bus­sta­tio­nen prä­sent – auch in Zivil – um die Gefahr zu ban­nen. Zudem arbei­te die Koor­di­nie­rungs­stel­le gegen Men­schen­han­del im Bun­des­fa­mi­li­en­mi­nis­te­ri­um dar­an, für maxi­ma­len Schutz zu sor­gen. Sämt­li­che Hilfs­an­ge­bo­te für Frau­en sei­en auch in ukrai­ni­scher Spra­che ver­füg­bar, dar­über wer­de aktiv vor Ort informiert.

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